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Prellung

Prellung: eine Prellung ist stumpfe Gewalteinwirkung, also einen Sturz, Schlag, Stoß oder Aufprall, dabei kann die Haut unversehrt bleiben. Unterscheide:

  1. Muskelprellung: Bildung eines Hämatoms zwischen den einzelnen Muskelfasern
  2. Knochenprellung (bone bruise): Bildung einer Hämatoms zwischen Knochen und Knochenhaut
  3. Gelenkprellung
  4. Weichteilprellung: Bildung eines Hämatoms in der Haut und möglicherweise Schädigung von inneren Organen, z.B. Milzruptur

Progression

Progression/progressiv/Progredienz/progredient: Fortschreiten/fotschreitend, Voranschreiten einer Erkrankung. Für Progression gibt es mehrere Gründe, einer liegt etwa schlicht in einer negativen Bilanz zwischen Heilung und Schädigung, wie es bei einer Arthrose oft der Fall ist, in anderen Fällen ist Regeneration zu Lebzeiten überhaupt nicht mehr möglich.

Pronation

Pronation: Unter Pronation des Unterarms versteht man die Überwendebewegung, die dem Aufschließen eines klassischen Schlosses oder dem Öffnen eines Wasserhahns entspricht. Anatomisch wird der Verlauf von Ulna und Radius aus einem in Supination parallelen Verlauf durch Überwenden des Radius umgekehrt bis der distale Radius auf der ulnaren Seite steht. Die Pronation des Fußes ist das Senken des medialen Fußrandes gegenüber dem lateralen.

Propriozeption

Propriozeption: Eigenwahrnehmung des Körpers unabhängig von äußeren Sensoren, also den 5 Sinnen, nur mit
Stellungsinn, Bewegungssinn, Kraft- und Widerstandssinn.
Propriozeption ermöglicht es, die Stellung des Körpers im Raum und die Stellung der einzelnen Körperteile zueinander wahrzunehmen, genauso die wie Spannung der Muskulatur und die ausgeübte Kraft.

proximal

proximal: sich auf die Extremitäten beziehender Begriff mit der Bedeutung nahe oder (im Vergleich) näher am Ansatz der Extremitäten am Rumpf liegend. Das begriffliche Gegenteil ist distal.

pseudoradikulärer Schmerz

pseudoradikulärer Schmerz: Unspezifische, örtlich begrenzte Schmerzen mit Ausstrahlung („übertragene Schmerzen“ oder „referred pain“) in Richtung einer Extremität ähnlich einer radikulären Schmerzsymptomatik, aber ohne deren efferente oder afferente neurologische Ausfälle (im Bereich Innvervation oder Sensitivität), da der Spinalnerv selbst in seiner Funktion nicht beeinträchtigt ist. Pseudoradikuläre Schmerzen treten z.B. als Folge eines Facettensyndroms, muskulärer oder gelenkiger Störungen, ISG-Blockaden auf.

PSIS

PSIS (posterior superior iliac spine, auch SIPS, Spina iliaca posterior superior): die PSIS sind die beiden hinteren oberen Darmbeinstachel, die markante Orientierungspunkt im dorsalen Beckenbereich darstellen. Sie liegen etwa auf Höhe des ersten Wirbels des Kreuzbeins S1.

Punctum fixum

Punctum fixum: Der Punctum fixum ist der bei einer Bewegung fixierter (z.B. auf dem Boden stehender) Körperteil. Gegenteil ist Punctum mobile. Von diesen beiden hängt ab, welcher Teil ortsständig bleibt und welcher bewegt wird.

Punctum mobile

Punctum mobile: Der Punctum mobile ist der bei einer Bewegung nicht fixierte (z.B. auf dem Boden stehende), sondern bewegliche Körperteil. Das Gegenteil ist Punctum fixum. Von diesen beiden hängt ab, welcher Teil ortsständig bleibt und welcher bewegt wird.

Quadrizepssehnenruptur und Ruptur des Ligamentum patellae

Quadrizepssehnenruptur und Ruptur des Ligamentum patellae: die Quadrizepssehnenruptur und die Ruptur des Lig. patellae ereignen sich meist durch maximale willkürliche Anspannung, häufig gegen unerwarteten Widerstand, wie beim beim Versuch, sich im Stolpern mit Kraft des Quadrizeps abzufangen. Möglicherweise ist auch Gegnerkontakt verantwortlich, der eine abrupte Richtungsumkehr des Unterschenkels bei intensiv konzentrischen kontrahierendem Quadrizeps bewirkt.

Querschnittlähmung

Querschnittlähmung: die Querschnittlähmung
Komplikation der Schädigung des Rückenmarkquerschnittes mit Folge des Ausfall motorischer, sensibler oder vegetativer Funktionen.

Racketsports

Racketsports (Schlägersportarten): Schlägersportarten machen oft ausladende, teils sehr schnelle Bewegungsabläufe mit entsprechend abruptem Stoppen erforderlich, was einige Teile des Bewegungsapparates sehr belasten kann, so daß sich leicht Verletzungen oder Overuse-Syndrome einstellen.

Radialabduktion

Radialabduktion: die Bewegung der Hand nach der radialen (daumenseitigen) Seite des Unterarms.

Reklination

Reklination: mit Reklination bezeichnet man eine eine Extension der HWS, also den Kopf in den Nacken zu nehmen.

Repetitive Strain Injury Syndrom

Repetitive Strain Injury Syndrom (RSI): das RSI ist ein
durch über einen längeren Zeitraum (Monate, Jahre) erworbenes Overuse-Syndrom. Zumeist sind Arme und Hände betroffen, nachrangig Schulter, Nacken. Durch häufig wiederholte Bewegungen können Mikrotraumen entstehen, die bis zur nächsten Serie von Anforderungen oft nicht ausheilen

Reposition

Reposition:  Reposition bedeutet Wieder-in-Position-Bringen, also reponieren, vulgo einrenken. Luxationen können teils mit verschiedenen Techniken, erforderlichenfalls unter Analgetika-Gabe reponiert werden.

Retinaculum

Retinaculum: Rückhalteband, das Sehnen in einem gelenknahen Bereich hält und verhindert, dass die Sehnen und die damit verbundenen Muskeln ihrer physikalischen Neigung nachkommen, bei Kontraktion sich auf kürzestem Weg von Ursprung zu Ansatz zu spannen.

Rheumatische Arthritis

Rheumatische Arthritis: die Rheumatische Arthritis („Rheuma“),  ist eine autoimmunologische Systemerkrankung, die neben dem Bewegungsapparat auch innere Organe betrifft. Beginnt meist mit Monoarthritis einen großen Gelenks, später typischer Befall der MCP und PIP, nicht aber DIP.

rheumatoide Arthritis

rheumatoide Arthritis („echtes Rheuma“, RA): die rheumatoide Arthritis ist eine autoimmunologische Erkranung mit progressiver Zerstörung der Gelenke, sie betrifft oft auch innere Organe. Man unterscheidet viele Stadien und kennt typische Zeichen wie etwa symmetrische schmerzhafte Morgensteifigkeit insbesondere in Fingergrund- und Mittelgelenken; die Endgelenke sind nicht betroffen.

Röhrenknochen

Röhrenknochen: In der Regel länglicher Knochen mit zwei Enden (Epiphysen) und einem halbwegs zylindrischen Schaft (Diaphyse), in dem sich Knochenmark befindet. Die Epiphysen an beiden Enden des Röhrenknochens sind durch die Wachstumszone (Epiphysenfuge) mit der Diaphyse verbunden. Nach Abschluß des Wachstums sind die Epiphysenfugen dann geschlossen. Apophysen dienen der Ausprägung von Insertionen von Bändern und Sehnen.

ROM

ROM (Range of Motion): der Bewegungsradius in einem Gelenk in eine bestimmte Richtung oder Bewegungsdimension. Dabei muß unterschieden werden zwischen dem passiven, von einem Untersucher bewirkbaren Bewegungsradius, den ein Gelenk ermöglicht bis eine der möglichen Grenzen der Bewegung (weich-elastisch (muskulär), fest-elastisch (ligamentär), hart-elastisch (ossär) Einhalt gebietet und dem aktiven Bewegungsradius, den das Gelenk überziehende Muskeln tatsächlich abdecken.

Rotation

Rotation: mit Rotation wird eine Drehbewegung von Körperteilen bezeichnet, zum Beispiel des Kopfes, also der HWS, oder anderer Teile der WS. Bei Rotationen der Extremitäten, genau gesagt deren rumpfnaher Knochen, wird in der Regel die Richtung der Rotation mit angegeben: Exorotation oder Endorotation.

Rückenmark

Rückenmark: im Spinalkanal verlaufender Teil des zentralen Nervensystems. Das Rückenmark endet kaudal als conus medullaris (Markkegel) im Bereich L1 / L2, dort verlaufen die Nerven einzeln weiter als cauda equina.

Rückfußlauf

Rückfußlauf: In Freizeitsport und auf langen Distanzen am weitesten verbreiteter Laufstil. Das Aufsetzen des Fußes erfolgt mit der Ferse, der Aufsetzpunkt liegt dabei deutlich vor dem Körperschwerelot. Bei der Landung muß das Knie leicht gebeugt sein, um den Stoß muskulär abfangen zu können.

Ruhepuls

Ruhepuls: Herzfrequenz in Ruhe und nach Zur-Ruhe-Kommen.

Running

Running: Running ist eine zyklische Fortbewegung mit Flugphase, es hat gegenüber dem Jogging eine wesentlich größere Schrittlänge, was deutlich größeren Krafteinsatz erfordert. Während es beim Jogging typischerweise problemlos möglich ist, auch über längere Strecken eine Konversation zu führen, stellt dies beim ambitionierten Running bereits einen derart großen Eingriff in den Verlauf der Atmung dar, daß dies nicht oder nur sehr kurz möglich ist. Siehe auch den erklärenden Vergleichsartikel über die verschiedenen Fortbewegungsarten auf zwei Beinen.

Sagittalebene

Sagittalebene: Eine vertikale Ebene durch einen in Anatomisch Null stehenden Menschen von ventral nach dorsal, also – namensgebend – die Ebene, in der ein von vorn auf den Menschen abgeschossener Pfeil fliegt. Der mittige Spezialfall durch Symphyse, Linea alba, Mittellinie des Sternum und die Nase heißt Medianebene.  Die beiden anderen dazu im dreidimensionalen Raum senkrecht stehenden Schnittebenen sind die Fronatlebene und die Transversalebene.

Sand toe

Sand toe: der Sand toe ist ein traumatisches Hyperplantarflexionstrauma des Hallux, also das Umknicken der Großzehe nach plantar, wie es bei Barfußsportarten geschehen kann, wenn die Großzehe an einem Hindernisse (etwa dem Boden oder dem Sand) hängenbleibt.

Sarkomer

Sarkomer: die kleinste funktionale Einheit des Muskels. Es wird zu beiden Seiten von sogenannten Z-Scheiben begrenzt, an denen die Aktinfilamente hängen, in welche die Myosinfilamente eingreifen, die mittig des Sarkomers an der sogenannten M-Scheibe befestigt sind. Myosin ist das Motorprotein, welches durch Spaltung von ATP eine Änderung seiner Geometrie bewirken und an wechselnden Positionen des Aktinfilaments andocken kann, wodurch sich die Länge jedes einzelnen Sarkomers und damit des Muskels ändert.

Sarkomerlänge

Sarkomerlänge: die Sarkomerlänge ist die aktuelle Länge des Sarkomers, also der Abstand zweier Z-Scheiben und damit ein Maß, wie weit sich ein Muskel noch kontrahieren bzw. wie weit er sich noch dehnen kann. Die durchschnittliche Ruhelänge eines Sarkomers liegt bei etwa 2 – 2,5 µm, bei etwas über 1 µm ist der Muskel vollständig kontrahiert und keine weitere Kontraktion oder Verkürzung des Muskels mehr möglich. Bei etwas über 4 µm ist die maximale Länge eines Muskels (guter Dehnungszustand vorausgesetzt) erreicht.

Scaleni

Scaleni: die Scaleni (M. scalenus anterior, M. scalenus medius, M. scalenus posterior) sind eine Gruppe von 3 treppenförmig angeordneten Halsmuskeln, die beidseitig innerviert die Einatmung unterstützen und einseitig innerviert die HWS lateralflektieren.

Scapula

Scapula (Schulterblatt): das Schulterblatt ist ein dem Thorax von dorsal aufgelagerter Knochen, an dem im lateral-ventral liegenden Glenoid die obere Extremität Arm ansetzt. Die Scapula ist rein muskelgeführt und in drei Dimensionen beweglich: Elevation (Anheben)/Depression (Absenken), Protraktion (nach vorn bewegen)/Retraktion (zur WS bewegen), Außenrotation (unten nach außen bewegen. Die Oberhalb des Glenoids liegt das  Acromion (Schulterdach), an ein Teil des Deltoideus ansetzt, um den Arm zu abduzieren. Kranial nach vorn ragt der Processus coracoideus als Ursprung von Bizeps (caput breve), Pectoralis minor und Coracobrachialis hervor.

Schleimbeutel

Schleimbeutel ( Bursa): Schleimbeutel sind Polster für Muskeln oder Sehnen in ihrem Verlauf, um lokale Druckspitzen von ihnen fern zu halten.

Schleudertrauma

Schleudertrauma (HWS-Distorsion, Whiplash injury, WAD): das Schleudertrauma ist ein Beschleunigungstrauma der Weichteile der HWS evtl. mit Bandschädigung, Die meisten Traumata heilen binnen Wochen aus, manchmal chronifiziert es (mind. 6 Monate) als WAD (Whiplash associated disorder)

Schlussrotation

Schlussrotation: Die Schlussrotation des Kniegelenks ist eine unwillkürliche eine etwa 5°-10° große Exorotation des Unterschenkels im Kniegelenk, verursacht durch die Spannung des vorderen Kreuzbands in Verbindung mit der des Tractus Iliotibialis. Beim Standbein sehen wir sie dann als Eindrehung des Oberschenkels im Kniegelenk bei festem Unterschenkel mit konsekutiver Endorotation des Oberschenkels im Hüftgelenk statt als Exorotation des Unterschenkels im Kniegelenk beim Spielbein. Die Schlussrotation stellt eine Art „physiologischer Subluxation“ dar, die das gestreckte, belastete Gelenk in einen stabileren Zustand bringt

Schmerzqualität

Schmerzqualität: Schmerz wird nach sensorischen und affektiven Qualitäten unterschieden. Sensorische Qualitäten sind etwa „brennend“, „drückend“, „bohrend“, „stechend“, peitschend“, „ziehend“, „klopfend/pochend“, „einschießend“, „scharf“. Affektorische Qualitäten sind beispielsweise „marternd“, „heftig“, „vernichtend“, „lähmend“.

Schultergelenk

Schultergelenk (Glenohumeralgelenk): das Schultergelenk verbindet die Scapula in ihrer lateral-kranial liegenden Gelenkfläche Glenoid mit dem Oberarmknochen Humerus. Die große dreidimensionale Beweglichkeit des weitgehend muskulär stabilisierten Gelenks geht zu Lasten seiner Stabilität.

Schwerelot

Schwerelot: Das Schwerelot (engl.: gravity perpendicular) ist die Projektion des Schwerpunkts eines Körpers auf die ihn stützende Fläche entlang der Schwerkraftrichtung. Dabei muss die stützende Fläche nicht notwendiger Weise waagerecht sein. Soll eine Körperhaltung oder eine Anordnung physikalischer Körper statisch stabil sein, muss das Schwerelot in der physikalischen Stützbasis liegen. Je näher am Rand der Stützbasis das Schwerelot liegt, desto weniger stabil wird die Konfiguration bzw. Haltung sein.

Schwerkraft

Schwerkraft (Gravitation): Schwerkraft kann für unsere Betrachtungen vereinfachend mit Gravitation, Gravitationskraft oder Massenanziehungskraft gleichgesetzt werden. Die Gravitationskraft ist eine der vier Grundkräfte der Materie. Sie bewirkt, dass sich Massen anziehen und damit alle Gegenstände etwa dem Erdmittelpunkt zustreben.

Schwerpunkt

Schwerpunkt: Der Schwerpunkt eines (üblicherweise 3-dimensionalen) Körpers ist das mit der Masse gewichtete Mittel der Positionen seiner Massepunkte und wird daher auch vereinfachend als „Massenmittelpunkt“ bezeichnet, korrekter wäre wohl Masse-gewichteter Mittelwert“. Damit muss der Schwerpunkt nicht unbedingt in dem Körper liegen.

Segment

Segment: Zwei Wirbel mit der dazwischenliegenden Bandscheiben und den verbindenden Bändern. Das Segment ist die Einheit, in der die Bewegungen stattfinden und entspricht damit einem Wirbelgelenk.

Sehnenkraft

Sehnenkraft: Die Kraft, mit der ein Muskel an seinem Ansatz und Ursprung zieht

Sehnenscheide

Sehnenscheide: Die Sehnenscheide ist die doppelwandig bindegewebige Umhüllung der Sehne, in der diese gleitet. Die beiden Schicht gleiten aufeinander in von der Synovialschicht produzierter Synovia.

Seitendifferenz

Seitendifferenz: der Begriff Seitendifferenz meint meist eine muskuläre Dysbalance, bei der ein oder häufig konsekutiv mehrere Muskeln kontralateral vor allem einen anderen Tonus (und oft auch eine andere Beweglichkeit) haben als ipsilateral. Damit sind Seitendifferenzen , je nach Ausmaß und betroffenen Muskeln mehr oder weniger pathogen.

Seitenvergleich

Seitenvergleich: In nicht wenigen Situationen ist wegen der individuellen Schwankungsbreite der Parameter des Bewegungsapparates
ein Vergleich zwischen den beiden Seiten des Körpers wesentlich aussagefähiger als ein Abgleich dieses Parameters mit anderen Personen oder mit einem nachzulesenden Referenzbereich. Insbesondere neigen Seitendifferenzen, auch wenn die Werte beider Seiten in einem Referenzbereich liegen, dazu sich in anderen Bereiche des Körpers auszuwirken und dort Folgeerscheinungen zu zeitigen, nicht selten sind sie pathogen.