bewegungsphysiologie: ischiocrurale gruppe

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die oberschenkelrückseitige Muskulatur, die im Kniegelenk beugt und, soweit biartikulär das Hüftgelenk überspannend, eine Extension im Hüftgelenk verursacht. Das sind auf der Außenseite des hinteren Oberschenkels M. biceps femoris, und auf dessen Innenseite M. semimembranosus und M. semitendinosus. Die innere Ischiocrurale Gruppe dreht bei gebeugtem Kniegelenk den Unterschenkel im Kniegelenk ein, die äußere dreht ihn aus. Bei etwa gestrecktem Hüftgelenk unterstützt die innere Ischiocrurale Gruppe die Endorotation im Hüftgelenk, die äußere die Exorotation.
Der M. semitendinosus erzeugt ein gewisses Varus-Moment, der
M. biceps femoris ein gewisses Valgus-Moment. Weiter wirkt der Semimembranosus leicht adduzierend. Die Muskeln der Ischiocruralen Gruppe ziehen das Tibiaplateau nach dorsal und spannen damit das hintere Kreuzband (PCL), womit sie das vordere Kreuzband (ACL) entlasten.

Die Bezeichnung ischiocrural stammt von ihrem Verlauf vom Os ischiium (Sitzbein) zum Crus (Unterschenkel). Damit ist weder der das Knie rückseitig überziehende Sartorius Teil der Ischiocruralen Gruppe, da er als einziger Kniebeuger iliocrural ist, noch der Gracilis, da er als einziger Kniebeuger pubocrural ist.

Die Ursprünge der Ischiocruralen Gruppe zeigt das folgende Schema:

Die folgenden Bilder zeigen die Ansätze der ischiocruralen Muskeln:

Antagonisten:  
– bezüglich der Extension im Hüftgelenk: die Hüftbeuger Iliopsoas und Rectus femoris, nachrangig Sartorius und Tensor fasciae latae
– bezüglich der Beugung im Kniegelenk: Quadrizeps