knochen: humerus (oberarmknochen)

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Bild: Humerus von ventral (Linkmap)

Humerus, ventral Subscapularis Latissimus dorsi Teres major Coracobrachialis Brachialis Pronator teres Flexor carpi radialis Palmaris longus Flexor digitorum superficialis Flexor carpi ulnaris Supraspinatus Pectoralis major Deltoideus Bracioradialis Extensor carpi radialis longus Extensor carpi radialis brevis Extensor digitorum communis Extensor digiti minimi Extensor carpi ulnaris Supinator Epicondylus lateralis Epicondylus medialis Tuberculum minus Tuberculum majus

Humerus

Oberarmknochen, der proximal im Glenoid mit dem Schulterblatt das glenohumerale Gelenk („Schultergelenk) bildet und distal mit Radius und Ulna das Ellbogengelenk. Der Humerus ist der längste Knochen der oberen Extremität und der einzige des Oberarms.

Extremitas proximalis

Caput humeri

Der Kopf des Oberarmknochens ist in Anatomisch Null leicht nach kranial-medial-dorsal geneigt. Gegen seinen Schaft liegt ein Winkel von 120 – 140 vor, dazu ein Retrotorsionswinkel von 25-40°. Er artikuliert mit dem Glenoid (Cavitas glenoidalis) des Schulterblatts im Glenohumeralgelenk, allgemein als Schultergelenk bezeichnet. Ventral auf dem Schaft liegt das Tuberculum minus, das für einen guten Hebelarm deutlich nach ventral auslegt. Lateral, also etwa gegenüber dem Kopf, liegt das Tuberculum majus.

Collum humeri

Der Hals (Collum humeri, Collum anatomicum) des Humerus schließt direkt an den Kopf an. Das Collum chirurgicum hingegen ist eine für Brüche disponierte Stelle unterhalb der Tubercula.

Tuberculum majus

etwa dem Kopf des Humerus gegenüberliegende Knochenverdickung, an dem drei Muskeln der sogenannten Rotatorenmanschette inserieren, von kranial nach kaudal:

Tuberculum minus

Deutlich nach ventral auslegende Knochenverdickung, an der der Subscapularis ansetzt.

Sulcus intertubercularis

Der Sulcus intertubercularis ist die Knochenrinne zwischen den Knochenleisten/-lippen, die nach distal von Tuberculum majus und Tuberculum minus ausgehen. Der Sulcus verliert sich in Richtung des proximalen Drittelpunkts. Durch den Sulcus, der vom Lig. transversum humeri bedeckt ist, verläuft die Sehne des langen Kopfes (Caput longum) des Bizeps sowie ein Ast der A. circumflexa humeri anterior.

Corpus humeri

Der Corpus läßt sich durch drei Ränder Margo anterior, Margo lateralis, Margo medialis) in drei Flächen unterteilen: Facies anterior lateralis, Facies anterior medialis, Facies posterior.

Facies anterior lateralis

Etwa mittig der Facies anterior lateralis liegt die Tuberositas deltoidea, an der der Deltoideus inseriert. In der distalen Facies anterior lateralis entspringt der Brachialis.

Facies anterior medialis

Im oberen Teil der Facies anterior medialis inseriert der Latissimus dorsi. Halbwegs mittig inseriert der Coracobrachialis. Im distalen Bereich entpringt der Brachialis.

Facies posterior

In der Facies anterior posterior inserieren großflächig der mediale und der laterale Kopf des Trizeps.

Margo anterior

Der Margo anterior trennt die Facies anterior medialis von der Facies anterior lateralis und läuft von der Vorderseite des Tuberculum majus bis zur Fossa coronoidea. Der im kranialen Bereich liegender Knochenvorsprung Crista tuberculi majoris dient als Ansatz des Pectoralis major. Etwa auf der Hälfte grenzt er an die ventrale Grenze der Tuberositas deltoideae. Im distalen Bereich entspringt der Brachialis.

Margo lateralis

Der von der Rückseite des Tuberculum majus zum Epicondylus lateralis humeri ziehende Margo lateralis trennt die Facies anterior lateralis von der Facies posterior. Im kranialen Bereich setzt der Teres minor an, distal davon entspringt der laterale Kopf des Trizeps. Die dorsal liegende Crista supracondylaris lateralis dient als Ursprung des Brachioradialis.

Margo medialis

Der vom Tuberculum minus bis zum Epicondylus medialis humeri ziehende Margo medialis weist im oberen Drittel eine Crista tuberculi minoris auf, an der der Teres major inseriert. In einer etwa mittig liegenden leichten Vertiefung setzt sehnig der Coracobrachialis an. Mit weiterer Annäherung an den Epicondylus erhebt sich zunehmend die Crista supracondylaris medialis.

Extremitas distalis

Das distale Ende des Humerus weist zwei Gelenkflächen auf: lateral das Capitulum humeri (Radius) und medial die Trochlea humeri (Ulna).

Capitulum humeri

Das Capitulum ist die humerale Genkfläche zur konkaven Gelenkfläche des Radius. Sie ist halbkugelartig mit einer deutlich vorgewölbten Knorpelfläche.

Trochlea

Die Trochlea gleicht einem quer liegenden Zylinderzwischen Vorder- und Rückseite des Humerus.

Fossa radialis

Proximal des Capitulums liegt die Fossa radialis, die bei stark gebeugtem Ellbogengelenk den Vorderrand des Radiuskopfes aufnimmt.

Fossa coronoidea

Ventral proximal der Trochlea liegt die Fossa coronoidea, die den Processus coronoideus bei gebeugtem Ellbogengelenk aufnimmt.

Fossa olecrani

Die Fossa olecrani ist eine dreieckige Vertiefung proximal der Trochlea die bei gestreckten Ellbogengelenk das Olecranon aufnimmt.

Epicondylus lateralis humeri

Muskelursprung am lateralen Kondylus des Humerus, an dem vor allem die Muskeln der Dorsalflexoren (Extensoren) des Handgelenks und die Fingerstrecker ansetzen:

Epicondylus medialis humeri

Muskelursprung am medialen Condylus des Humerus, an dem die Muskeln der Palmarflexoren (Flexoren) des Handgelenks und die im Unterarm angesiedelten Fingerbeuger ansetzen:

Sulcus ulnaris

Auf der dorsalen Seite des Epicondylus medialis verläuft im Sulcus ulnaris der N. ulnaris.

Gelenke

  • Schultergelenk (Glenohumeralgelenk, Art. humeroscapularis, Art. glenohumerale)
  • Ellbogengelenk (Art. cubiti, mit Teilgelenken Art. humeroulnaris, Art. humeroradialis)

Pathologie

Die häufigsten Störungen des Humerus sind traumatischer Art: Frakturen des Schafts, proximale und distale Frakturen.

Bilder

Humerus von dorsal (Bild verlinkt zu Linkmap)

distaler Humerus

Epiphysenfugen