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Digitus

Digitus: Finger oder Zehe. Beide bestehen aus einzelnen Gliedern, den Phalangen. Bei den Langfingern und den Zehen 2 – 5 sind es jeweils drei, bei Hallux (Großzehe) und Pollex (Daumen) jeweils zwei Glieder.

distal

distal: sich auf die Extremitäten beziehender Begriff mit der Bedeutung weit oder (im Vergleich) weiter von deren Ansatz am Rumpf entfernt. Das begriffliche Gegenteil ist proximal.

dorsal

dorsal: rückseitig, körperrückseitig, rückenseitig, auch bezogen auf Hand und Fuß (Handrücken, Fußrücken).

Dorsalflexion

Dorsalflexion: mit Dorsalflexion werden Bewegungen von Hand und Fuß bezeichnet, bei der der jeweilige Rücken (Handrücken, Fußrücken) dem jeweiligs proximalen Extremitätenglied (Unterarm, Unterschenkel) annähert wird.

Drehachse

Drehachse: die Achse, um die eine eindimensionale Bewegung stattfindet.

Drehmoment

Drehmoment: die Drehwirkung einer an einem Hebelarm auf einen um eine Achse drehbaren Festkörper wirkende Kraft. Dabei ist das Drehmoment das Produkt aus Kraft (F in N „Newton“) und Strecke, also Länge des Hebels r in m „Meter“, wird also in Nm gemessen.

Drehzentrum

Drehzentrum: der Punkt, um den eine eine- oder mehrdimensionale Bewegung stattfindet.

Dysbalance

Dysbalance (muskuläre Dysbalance): Ungleichgewicht im Tonus, der Kraft oder der Beweglichkeit der Muskeln, die ein Gelenk überziehen. Dabei spielen vor allem das AgonistAntagonist-Verhältnis und Seitendifferenzen eine Rolle. Der Seitenvergleich ist also diagnostisch wichtig. Ein komplexes und nicht unbedingt mit Normwerten zu erfassendes Phänomen.

Dyskinesie

Dyskinesie: Störung des physiologischen Bewegungsablaufs, Störfaktoren führen zu einem unphysiologischer Bewegung.

endgradig

endgradig: eine Gelenkstellung heißt endgradig, wenn von der Mitte des ROM aus in ihre Richtung keine weitere Bewegung mehr möglich ist. Diese Richtung muß nicht streng einer einzigen Bewegungsdimension entsprechen sondern kann sich mehreren kombinieren. Bewegungsgrenzen sind entweder weich-elastisch (muskulär),  fest-elastisch (ligamentär) oder hart-elastisch (ossär).

Endoptothese

Endoptothese: eine Endoptothese ist ein künstlicher Ersatz eines Teils des Bewegungsapparates, das kann eine Totalendoprothese wie ein künstliches Gelenk sein oder ein Überzug einer Knochenfläche mit einem Metall sein.

Entzündung

Entzündung: Körpereigene Reaktion auf schädliche Reize zum Zweck der Reparatur. Entzündungen können auf unterschiedliche Reize zurückgehen, von Erregern über physikalische Reize bis zu autoimmunologischen Geschehen.

Entzündungszeichen

Entzündungszeichen: die 5 Zeichen, die bei einer Entzündung regelmäßig – mehr oder weniger gut wahrnehmbar – auftreten: Dolor (Schmerz), Calor (Überwärmung), Rubor (Rötung), Tumor (Schwellung) und Function laesa (Funktionseinschränkung.)

Epiphyse

Epiphyse: das knorpelig angelegte Ende eines Röhrenknochen, in dem sich während des Wachstums Knochenkerne entwickeln, die den Knochen wachsen lassen.

Erneuerungszeit

Erneuerungszeit: Die Erneuerungszeit ist die Zeit, in der sich ein Gewebe komplett erneuert. Bradytroph sind die meisten Gewebe ohne eigene arterielle Versorgung, dazu gehören die meisten Knorpel, Bänder und Sehnen. Hingegen haben Zellen mit Außenweltkontakt in der Regel eine höhere Stoffwechselrate, Haut- und Schleimhautzellen wie auch die Schleimhäute des Verdauungs- und Atemtrakts, sie sind also tachytroph.

Exostose

Exostose: Knochenwucherung der Compacta, z.B. als gutartiger Knochentumor oder Osteom. Sie kann reizbedingt sein, also etwa durch wiederholten lokalen Druck verursacht, man spricht dann auch von einem knöchernen Überbein (Ganglion).

Exploration

Exploration: Exploration sind im definite yoga kleine Übungen, die nicht zum regelmäßigen üben gedacht sind, sondern dazu –  meist einmalig ausgeführt – einen gewissen Sachverhalt zu erkunden, um das Veständnis für die Bewegungsphysiologie des menschlichen Körpers und die Biomechanik zu vertiefen.

Exspiration

Exspiration: die Exspiration ist die Ausatmung, bei der der Brustkorb sich nach erfolgter Einatmung wieder verkleinert und eingeatmete Luft aus den Lungen entweicht.

Extension

Extension (Streckung): mit Extension werden verschiedene Streckungen bezeichnet, etwa des Ellbogengelenks (Entfernung des Unterarms vom Oberarm), des Kniegelenks (Entfernung des Unterschenkels vom Oberschenkel nach vorn in Richtung Streckung), des Kniegelenks (Entfernung des Oberschenkels aus des Gesichtsfeld, nach dorsal hin), der Wirbelsäule (Rückbeuge) oder der Finger und Zehen. Der Link im Text berücksichtigt das betroffene Gelenk.

externes Moment

externes Moment: von außen (nicht körpereigen) auf ein Gelenk einwirkendes Drehmoment, welches in Richtung Beugung oder Streckung des Gelenks oder als Drehmoment in Richtung einer Rotation wirkt.

exzentrische Kontraktion

exzentrische Kontraktion: Muskelkontraktion, bei der sich in den Sarkomeren das Ineinandergreifen von Aktin und Myosin vermindert, also der Abstand zwischen M- und Z-Scheibe vergrößert, so dass sich der Abstand zwischen Ursprung und Ansatz des Muskels vergrößert.

Facettengelenk

Facettengelenk (Wirbelgelenk): die dorsal liegenden gelenkigen Verbindungen zweier benachbarter Wirbel. Pro Seite artikuliert ein Wirbel nach oben und nach unten mit seinem Nachbarn. Je nach Teil der WS liegen verschiedene Bewegungsspielräume vor.

Faszie

Faszie: Bindegewebe: wenig dehnbare, aus gekreuzt verlaufenden kollagenen Fasern und elastischen Netzen aufgebaute Hülle einzelner Organe, Muskeln (ganzer Köpfe wie auch innerhalb dieser zwischen allen Untergliederungen wie Fasern und Faserbündel) oder Muskelgruppen; Faszien sind i.w. rein passiv, nicht kontraktil.

femoropatellares Gleitlager

femoropatellares Gleitlager: das femoropatellare Gleitlager  ist das Gelenk, in dem die Patella flexibel dem Femur aufliegt, welche die Kontraktionskraft des Quadrizeps überträgt. Dabei findet beim Strecken und Beugen des Kniegelenks eine Bewegung der Patella auf dem Femur statt, da das Lig. patellae als nicht elastisches Band im gespannten Zustand den unteren Patellapol in etwa konstantem Abstand zur Tuberositas tibiae hält, wohingegen der Quadrizeps als kontraktiler Muskel seine Länge über einen großen Bereich ändert.

fest-elastisch

fest-elastisch: eine fest-elastische Bewegungsgrenze ist eine ligamentär (durch Bänder) gegebene. Im Gegensatz dazu können Bewegungsgrenzen auch weich-elastisch (muskulär) oder hart-elastisch (össär) sein.

Fibromyalgie

Fibromyalgie: die Fibromyalgie ist eine Ausschlußdiagnose und bezeichnet ein chronisches, meist therapieresistentes Schmerzsyndrom mit multilokulären, wechselnden Schmerzen in Muskulatur und Gelenken ohne Anzeichen entzündlicher oder degenerativer Prozesse.

Fibula

Fibula: die Fibula ist das Wadenbein, das im Unterschenkel seitlich nebem der Tibia liegt, mit der es durch zwei Tibiofibulargelenke (proximal und distal) und die Membrana interossea curis verbunden ist.

Fingergrundgelenk

Fingergrundgelenk (MCP): die Gelenke zwischen den Mittelhandknochen und den Fingern. Eine echte Extension steht physiologischerweise nicht zur Verfügung, ein gewisses Maß an Hyperextension gilt als normal. Die Flexion nach plantar ist auf unter 90° begrenzt.

Flexion

Flexion (Beugung): mit Flexion werden verschiedenen Beugungen bezeichnet, etwa des Ellbogengelenks (Annäherung des Unterarms an den Oberarm), des Kniegelenks (Annäherung des Unterschenkels an den Oberschenkel) , des Kniegelenks (Annäherung des Oberschenkels an den Brustkorb), der Wirbelsäule (Rumpfvorbeuge). Der Link im Text berücksichtigt das betroffene Gelenk.

Flexor

Flexor: Ein Muskel, der eine beugende Wirkung hat. Dies kann sich auf viele Gelenke beziehen. Im Link im Text wird ist dies berücksichtigt.

Fröhlich-Syndrom

Fröhlich-Syndrom: das Fröhlich-Syndrom ist ein durch eine Störung der Hypophyse verursachtes sehr seltenes Syndrom mit schwerer Adipositas des weiblichen Fettverteilungstypes, hypophysärem Zwergenwuchs und anderen endokrinen Störungen. Auffällige Zunahme der Fettpolster an Oberschenkeln, Hüften und Bauch verbunden mit Unterentwicklung der Gonaden (Keimdrüsen), die die Pubertät oder ausbleiben oder verzögert eintreten läßt (Pubertas tarda).

Frontalebene

Frontalebene: eine von links nach rechts durch den in Anatomisch Null stehenden Menschen verlaufende vertikale Ebene, sie verläuft also parallel zu der Ebenen durch die linken und Malleolen sowie linkes und rechtes Akromion. Die beiden anderen dazu im dreidimensionalen Raum senkrecht stehenden Schnittebenen sind die Sagittalebene und die Transversalebene.

Fußlängsgewölbe

Fußlängsgewölbe: Die flexible, von plantar aus gesehen konkave Höhlung des Fußes in Längsrichtung des Fußes. Erhaltend wirken verschiedene Muskeln und Bänder. Bei Belastung (Stand, Abrollen des Fußes) vermindert sich das Fußlängsgewölbe. Neben dem Längsgewölbe gibt es im Vorfuß noch das Quergewöble.

Fußquergewölbe

Fußquergewölbe: das im Fußballenbereich physiologischerweise vorliegende und sich bei Belastung des Fußes elastisch vermindernde Quergewölbe des Fußes. Ein chronischer Zusammenbruch des Quergewölbes heißt Spreizfuß. Neben dem Quergewölbe gibt noch noch das Längsgewölbe.

Ganglion

Ganglion: das Ganglion ist eine häufige gutartige Geschwulst: zystische Ausstülpung der Gelenkinnenhaut oder der Sehnenscheide. Meist a.d. Hand dorsal, oft am Mondbein, häufiger Frauen zwischen 20 und 30 J. Ursache ist oft Overuse oder chronische Reizung.

Gehen

Gehen: das Gehen des Menschen ist eine zyklische Bewegung auf zwei Beinen zur Fortbewegung, bei der immer mindestens ein Fuß Kontakt mit dem Boden hat. Durch Wegfall dieser Forderung kann bei weiter beschleunigter Fortbewegung aus dem Gehen Jogging, Running und Sprinting werden.

Gelenkformen

Gelenkformen: Gelenkformen mit Angabe der Bewegungsdimensionen:

  • Kugelgelenk (3)
  • Eigelenk (2)
  • Scharniergelenk (1)
  • Rad- oder Zapfelgelenk (1)
  • Sattelgelenk (2)
  • Planes Gelenk (1)

Gelenkprellung

Gelenkprellung: die Gelenkprellung ist eine plötzliche Kompression des Gelenks durch stoßartige Einwirkung von außen mit Folge der Verletzung des Gelenkknorpels. Betroffen sein können Knorpel, Disci, Menisken. Möglicherweise werden Knorpelteile abgesprengt. Von der Quetschung betroffen sein können auch Teile der Gelenkapsel (Falten)

Gicht

Gicht: Erkrankung, die auf einer Hyperurikämie (Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut) beruht. In Stadium 2 kommt es zu einem hochschmerzhaften Gichtanfall, bei dem Harnsäurekristalle in einem Gelenk ausfällen, was nebem der Schmerzsymptomatik den Gelenkknorpel schädigt. Ist meist Zivilisationskrankheit und Folge von Ernährungsmängeln (z.B. viel Fleisch plus Alkohol).

GIRD

GIRD (Glenohumerales Endorotationsdefizit / GERD / Glenohumeral Internal Rotational Deficit): das GERD ist ein Mangel an Endorotationsfähigkeit im Schultergelenk (Glemohumeralgelenk). Dies entsteht häufig bei Werfern, bereits nach 40 – 60 Würfen sind Veränderungen der hinteren Kapsel nachweisbar. Es wird auch als Werferschulter bezeichnet und disponiert zu Schulterproblemen wie dem Impingement-Syndrom oder Schäden am Labrum glenoidale, nicht selten führt es zum Karriereende.

habituell

habituell: ständiges, wiederholtes, gewohnheitsmäßiges Verhalten. Damit werden z.B. Haltungsgewohnheiten bezeichnet wie etwa eine Rundrücken bei der Arbeit am Computer oder ständig hochgezogene (teilelevierte) Schulterblätter.

Hallux rigidus

Hallux rigidus: der Hallux rigidus ist eine progrediente Arthrose des 1. Zehengrundgelenk (Großzehe), nicht selten zusammen mit oder in Folge eines Hallux valgus auftretend. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt und schmerzhaft, insbesondere das Abrollen über die Großzehe beim Gehen/Laufen.

Hammerzehe

Hammerzehe: die Hammerzehe beschreibt eine unbehandelt progrediente übermäßige Flexionsneigung im PIP (proximalen Interphalangealgelenk). Ist es passiv streckbar, spricht man von einer flexiblen Hammerzehe, sonst von einer rigiden Hammerzehe.