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Handwurzelknochen

Handwurzelknochen: die Handwurzelknochen sind die Knochen zwischen Ulna und Radius einerseits und den Mittelhandknochen andererseits, also von radial nach ulnar: Kahnbein (Os scaphoideum), Mondbein (Os lunatum) und Dreiecksbein (Os triquetrum), die als eine gebogene Gelenklinie mit dem Radius artikulieren und das Handgelenk (Art. radiocarpalis) im eigentlichen Sinne bilden. Ulnar angegliedert findet sich in der proximalen Reihe noch das Erbsenbein (Os pisiforme).
Mit einer gebogenen Gelenklinie (Art. mediocarpalis) schließt von radial nach ulnar die distale Reihe der Handwurzelknochen aus großem Vieleckbein (Os trapezium), kleinem Vieleckbein (Os trapezoideum), Kopfbein (Os capitatum) und Hakenbein (Os capitatum) an.

hart-elastisch

hart-elastisch: eine hart-elastische Bewegungsgrenze ist eine ossär (durch Knochen bzw. ihre Knorpelüberzüge) gegebene. Im Gegensatz dazu können Bewegungsgrenzen auch weich-elastisch (muskulär) oder fest-elastisch (ligamentär) sein.

Hebel

Hebel: mechanischer Kraftwandler aus einem starren Körper, der um einen festen Punkt drehbar ist. Eine an dem Körper ansetzende Kraft wird in eine Drehbewegung umgesetzt, womit die ansetzende Kraft in ein Drehmoment umgesetzt wird.

Hebelarm

Hebelarm: der Abstand zwischen Drehzentrum und dem Punkt, an dem die Kraft eines Hebels ansetzt, wird als Hebelarm bezeichnet.

Hebelgesetz

Hebelgesetz: bei einem im Gleichgewicht befindlichen Hebel ist die Summe aller ansetzenden Drehmomente (bzgl. eines identischen Bezugspunktes) Null. Für den Fall eines zweisetigen Hebels ist dies als „Kraft * Kraftarm gleich Last * Lastarm allgemein“ bekannt.

Hoffa-Syndrom

Hoffa-Syndrom/Hoffa-Kastert-Syndrom: partielle Einklemmung des hypertrophierten, entzündeten infrapatellaren intracapsulären extrasynovialen Hoffa‘schen Fettkörpers, der ventral subpatellar vor dem Gelenkspalt liegt, meist sekundär.

Hüft-Impingement

Hüft-Impingement/Femoro-acetabuläres Impingement/FAI: das Hüft-Impingement besitzt zwei Hauptformen und ist eine der wichtigsten Ursachen für sekundäre Coxarthrose.

Hüftbeuger

Hüftbeuger: Bezeichnung für eine Gruppe von Muskeln, deren Funktion (nicht notwendig ausschließlich) in der Flexion im Hüftgelenk, also dem Verkleinern des körpervorderseitigen Winkels zwischen Oberschenkel und Becken besteht.

Hüftflexion

Hüftflexion: unter Hüftflexion wird die Bewegung der Oberschenkel nach ventral verstanden, die den Oberschenkel dem Bauch annähert.

HWS-Syndrom

HWS-Syndrom (Zervikobrachialsyndrom|Schulter-Arm-Syndrom|zervikales Vertebralsyndrom ): das HWS-Syndrom ist ein heterogenes Krankheitsbild mit variablen sensiblen, motorischen und vegetativ-trophischen Störungen im Bereich des Halses, des Schultergürtels und der oberen Extremitäten inf. Irritationen des PNS bzw. lokaler Durchblutungsstörungen.

Hyperkyphose

Hyperkyphose: eine in Neutral Null gegenüber dem physiologischen Zustand übermäßig ausgeprägte Kyphose der BWS, selten und mit deutlich pathogenem Wert auch der LWS oder der HWS. Im Falle der BWS wird eine Hyperkyphose im Volksmund auch als „Buckel“ bezeichnet.

Hypermobilität

Hypermobilität: Hypermobilität eines Gelenks ist eine anguläre Mehrbeweglichkeit in einer oder mehrer Bewegungsdimensionen eines Gelenks. Sie ist per Definition keine Instabilität und nicht pathogen, kann aber zur Ausprägung von Instabilitäten disponieren.

Hypermobilitätssyndrom

Hypermobilitätssyndrom: das Hypermobilitätssyndrom ist eine uneinheitliche Gruppe angeborener Störungen im Bereich der Bindegewebe, die eine allgemeine Überbeweglichkeit in den Gelenken ausprägen, oft begleitet von muskulären Beschwerden, und neigt ggf. zu Langzeitkomplikationen.

Hyperpronation

Hyperpronation: eine übermäßige Pronation beim Laufen / Gehen. Sie ist Prädisposition für einige Störungen im Bereich der unteren Extremität, insbesondere wenn diese intensiver genutzt wird.

Hypersupination

Hypersupination: eine übermäßige Supination beim Laufen und Gehen. Sie ist Risikofaktor für einige Störungen und Verletzungen im Bereich der unteren Extremität, insbesondere wenn diese intensiver genutzt wird.

Hypothenar

Hypothenar: der dem Daumen auf der Seite des kleinen Fingers gegenüberliegende Handballen

Iliosakralgelenk

Iliosakralgelenk (ISG, Kreuzbein-Darmbein-Gelenk): Die Iliosakralgelenke sind die beidseitig zwischen dem Kreuzbein und den Darmbeinen liegenden Gelenke.
Sie sind nicht für nennenswerte Bewegungen geschaffen, sondern erlauben nur eine bis max. 4° große Kippbewegung („Nutation“), bei der die kraniale Basis gegenüber der kaudalen Apex nach ventral-kaudal kippt.

Immobilisation

Immobilisation (Immobilisierung): unter Immobilisation versteht man das therapeutische Stilllegen eines Körperbereichs, etwa nach Brüchen oder Erkrankungen oder zum Zweck des Transports bei Schwerverletzten, um weitere, schwer absehbare Schäden zu verhindern. Das kann beispielsweise mit Hilfsmitteln wie Schinen oder Gips oder auch einer Trage mit Gurten erfolgen.

inferior

inferior: unten, weit oder (im Vergleich) weiter in Richtung der Füße liegend. Das beriffliche Gegenteil ist superior.

Innenrotation

Innenrotation: im Yogabuch wird zur besseren Unterscheidung der deutsche Begriff Innenrotation ausschließlich für die Bewegung des Schulterblattes kaudal nach medial und kranial nach lateral bezeichnet, die eine stattgefundene Aussenrotation aufhebt oder vermindert, wie sie – vor allem vom Trapezius verursacht – bei Frontalabduktion und Lateralabduktion des Arms über 90° notwendigerweise auftrat. Die entsprechenden Rotationen der Extremitäten in ihren Gelenken am Rumpf  (Hüftgelenk, Schultergelenk) werden hier mit der lat. Bezeichnung Endorotation bezeichnet.

Insertion

Insertion: Der Bereich eines Knochens, in dem ein ein Band oder die Sehne eines Muskel ansetzt. Im Falle eines Muskels wird proximale Insertion als Ursprung und die distale als Ansatz bezeichnet. Nur wenig Muskeln setzen nicht-sehnig an einem Knochen an wie z.B. der Iliacus in der Fossa iliaca des Os ilium.

Inspektion

Inspektion: Eine der Methoden der körperlichen Untersuchung: das visuelle Auswerten oder optische Begutachten.

Inspiration

Inspiration: Die Inspiration (Einatmung) ist der der Vorgang, bei dem sich das Volumen des Brustkorbs vergrößert, so daß von außen Luft in die Lungen einströmen kann.

Instabilität

Instabilität: angeborene oder entstandene Bewegungsfähigkeit eines Gelenks in einer anderen als den physiologischen Bewegungsdimensionen. Die Ursache liegt in der Regel in einer Insuffizienz des passiven Bewegungsapparates, also der Bänder und der Gelenkkapsel und hat verschiedene Ursachen.

Ischiasnerv

Ischiasnerv: als „Ischiasnerv“ werden der gemeinsam bindegewebig verpackten Nervus fibularis communis und Nervus tibialis bezeichnet. Sie versorgen afferent und efferent die Beine bis inkl. der Füße.

isotonische Kontraktion

isotonische Kontraktion: Muskelkontraktion, bei die Spannung der Muskulatur (Kontraktionskraft) gleich bleibt. Ob eine exzentrische oder konzentrische Kontraktion resultiert, also ob und wie der Abstand zwischen Ursprung und Ansatz des Muskels sich verändert, hängt von dem externen Widerstand gegen die Kontraktion ab.

Jogging

Jogging: Jogging ist eine zyklische Form der Fortbewegung mit Flugphase und eine gemütliche Form des Laufsports, bei der größere Schrittlängen und Geschwindigkeiten nicht angestrebt werden. Siehe auch den erklärenden Vergleichsartikel über die verschiedenen Fortbewegungsarten auf zwei Beinen.

Kälte

Kälte: Kälte ist physikalisch ein geringerer Grad an Molekularschwingungen. Für die Physiologie ist dies ein erschwerender Faktor.

Kapsel

Kapsel (Gelenkkapsel): Teil des passiven Bewegungsapparates, der die äußere Grenze eines Gelenks bildet und die artikulierenden Knochenenden einschließt. Die innere Schicht der Kapsel produziert die Synovia.

Kapsulitis

Kapsulitis: Eine potentiell an verschiedenen Gelenken vorkommende entzündliche, vor allem aber mit teils ausgeprägten Schmerzen und Beweglichkeitseinschränkungen einhergehende Veränderung der Gelenkkapsel. tritt vor allem als Capsulitis adhaesiva (Periarthropathia humeroscapularis) auf.

kaudal

kaudal: (wörtlich: schwanzwärts, schwanzseitig) von einem Betrachtungspunkt oder dem Zentrum des Oberkörpers aus unten, weiter in Richtung zum unteren Ende des Oberkörpers oder den Füßen hin liegend.

Kennmuskeln

Kennmuskeln: Kennmuskeln sind Muskeln, die in der klinischen Testung stellvertretend für ein Myotom getestet werden, etwa wenn der Verdacht auf Schäden an einem WS-Segment besteht.

kinetische Energie

kinetische Energie: die in der Bewegung eines Körpers gespeichterte Energie. Wird der Körper abrupt verzögert, wird diese Energie z.B. in Wärme oder Kaltverformung umgesetzt. Die Geschwindigkeit geht quadratisch als Faktor in die Energie des Körpers ein, daneben geht die Masse linear ein.

Kippmoment

Kippmoment: das Kippmoment ist das kleinste Moment, das dazu führt, dass ein Körper entlang des Randes seiner PSB schwerkraftgemäß umkippt. Damit ist das Kippmoment von der PSB und dem Schwerpunkt abhängig.

Klumpfuß

Klumpfuß: der Klumpfuß ist eine schwere Fußdeformität, die durch eine Störung des Muskelgleichgewichts verursacht wird, bei der Plantarflexoren und Supinatoren überwiegen. Er tritt seltener angeboren (primär) auf, meist ist er (sekundär) Folge von Schäden an Nerven, Muskeln und Sehnen durch Traumata oder Erkrankungen. Meist treten gravierende Folgen im Bewegungsapparat mit Arthrosen Schmerzen und Einbußen an Lebensqualität auf.

Knickfuß

Knickfuß: der Knickfuß ist eine vermehrte Eversion im Subtalargelenk zwischen Talus und Kalkaneus, sich nach medial-plantar, also in Pronation verdrehender Talus, mit vermehrter Valgusstellung der Ferse (der mediale Rand ist abgesenkt), tritt meist schon im Kindesalter auf und wächst sich manchmal, aber nicht immer aus, muss beobachtet und ggf. therapiert werden.

Knochenprellung

Knochenprellung: die Knochenprellung sind Mikrofrakturen des spongiösen Knochens mit Einblutungen ins Fettmark, umgebende Ödeme, und fokale Knochenneubildung, tritt meist traumatisch, häufig auch als Begleitschaden einer Bandschädigung in Kniegelenk oder Sprunggelenk auf.

Knorpel

Knorpel (Gelenkknorpel): Knorpel ist ein Teil des passiven Bewegungsapparates. Er ist nicht vaskularisiert und dient als druckelastischer sowie biegeelastischer Puffer. Als solcher bildet er die Überzüge artikulierender Knochenareale.

Kollateralband

Kollateralband: Als Kollateralbänder werden Bänder von Gelenken bezeichnet, die parallel zur Ausdehnung eines Teils einer Extremität liegen und nicht auf der Beuge- oder Streckseite, sondern medial oder lateral. Im Beispiel des Kniegelenks sind dies das Innenband und Außenband.

Kompartment-Syndrom

Kompartment-Syndrom: das Kompartment-Syndrom ist ein Zustand, in welchem bei geschlossenem Haut- und Weichteilmantel ein erhöhter Gewebedruck zur Verminderung der Gewebedurchblutung führt, woraus durch Einschränkungen oder Aufhebung der nutritiven Mikrozirkulation neuromuskuläre Störungen oder Gewebe- und Organschädigungen resultieren.

Kontraktion

Kontraktion: mit Kontraktion eines Muskels oder Muskelkontraktion wird der Vorgang bezeichnet, bei dem ein Muskel über seine Ruheinnervation hinaus unter einem Mehrverbrauch an Energie (gegenüber Ruhezustand) mehr Kontraktionskraft aufbringt als in Ruhe.

Kontraktionskraft

Kontraktionskraft: die Kraft, mit der ein Muskel kontrahiert, also seinen Ansatz und Ursprung zueinander zieht, z.B. als an einer Sehne anliegende axiale Zugbelastung, der Sehnenkraft.

konzentrische Kontraktion

konzentrische Kontraktion: Muskelkontraktion, bei der in den Sarkomeren Aktin und Myosin weiter ineinandergreifen, wodurch sich der Abstand zwischen M- und Z-Scheibe verkleinert, so dass sich der Abstand zwischen Ursprung und Ansatz des Muskels verkleinert.

Kraft

Kraft: Kraft ist der physikalische Begriff für eine gerichtete Einwirkung auf einen Körper, die dessen Richtung oder Lage ändern, ihn verformen oder andere Veränderungen bewirken kann. Da Kräfte gerichtet sind und ihre Stärke eine skalare Größe ist, können sie gut als Vektoren darstellt werden.

Kraft-Längen-Funktion

Kraft-Längen-Funktion: die Kraft, die ein Muskel entfalten kann, ist abhängig von der aktuellen Sarkomerlänge, dazu existiert ein funktionaler Zusammenhang, der grob gesehen, von einer auf dem Kopf stehenden Parabel beschrieben wird, die maximale Kraft liegt also etwa bei mittlerer Sarkomerlänge an.

Krallenzehe

Krallenzehe: die Krallenzehe kann die Zehen 2-5 betreffen und zeichnet sich durch eine Überstreckung im Zehengrundgelenk aus, oft mit Luxation oder Subluxation. In der Regel folgt daraus eine (zumindest flexible) Hammerzehe weshalb beiden meist zusammen auftreten.