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kranial

kranial: oben, in Richtung Schädel gewandt liegend.

Kreiselkraft

Kreiselkraft (gyroskopischer Effekt): die Trägheit einer Drehachse gegen Veränderungen. Damit stabilisiert sich etwa ein symmetrischer Kreisel oder ein rollendes Rad selbst, was Radfahrenden bestens bekannt ist als mit der Geschwindigkeit abnehmende Neigung (bei ansonsten gleichen Bedingungen) umzukippen.

Krepitation

Krepitation: Der meist im Plural benutzte Begriff Krepitationen bezeichnet ein palpatorisches oder auskultatorisches „Knistern“ oder „Rascheln“, manchmal auch als „Knisterrasseln“ bezeichnet. Dazu gehört auch das „Schnellballknirschen“, welches typisch für Tendovaginitiden ist. 

Kreuzband

Kreuzband: mit Kreuzband wird üblicherweise eines der beiden extraartikulär im Kniegelenk verlaufenden Bänder bezeichnet, die die Translation der Tibia gegen den Femur in saggitaler Richtung verhindern.

Kubitaltunnel

Kubitaltunnel: laterale Vertiefung im Ellbogenbereich, einige Zentimeter nach proximal und distal des Ellbogengelenks, durch die der N. ulnaris verläuft, der v.a. den 4. und 5. Finger versorgt.

Kyphose

Kyphose (Kyphosierung): von hinten gesehen konvexe Krümmung der WS. Die Kyphose kann physiologisch (BWS-Kyphosierung) oder pathologisch (z.B. BWS-Hyper-Kyphosierung oder LWS-Kyphose) sein. Mehr dazu auf der Pathologie-Seite.

Labrum

Labrum: ein Labrum ist eine Knorpellippe, aus Knorpel geformte Verstärkung des Randes der Artikulationsfläche eines Gelenkes.

lateral

lateral: seitlich; an der Körperseite, einer Extremitätenseite oder etwas anderem seitlich oder zur Seite hin gewandt. Das begriffliche Gegenteil ist medial.

Lateralflexion

Lateralflexion: Lateralflexion ist die Beugung der Wirbelsäule nach seitlich, eine der drei Bewegungsdimensionen der Wirbelsäule, die von der autochthonen Rückenmuskulatur unternommen wird. Eine eingenommene Lateralflexion wird von den kontralateralen Muskeln aufgehoben.

Laufen

Laufen (allgemein): Laufen im Allgemeinen ist eine zyklische Vorwärtsbewegung auf zwei Beinen zum Überbrücken von Distanzen, die i.w. daraus besteht ein Bein (versetzt) vor das andere zu setzen und in der Summe der Schritte die gewünschte Distanz zu überwinden. Der umgangssprachliche Begriff „Laufen“ fasst grob klassifiziert die folgenden Tätigkeiten zusammen:

  1. Gehen
  2. Jogging
  3. Running
  4. Sprinting

Leistung

Leistung: Leistung ist in der Physik Arbeit pro Zeit. In der Bewegungsphysiologie spielt der Begriff der Muskelleistung eine Rolle, also die Arbeit, die ein Muskel in einer Zeiteinheit erbringen kann.

longitudinale Muskeladaption

longitudinale Muskeladaption: die Anzahl der Sarkomere in einer Myofibrille ist keine feste, zeitlebens unveränderliche Größe. Abhängig von Benutzung des Muskels kann sie sich positiv (etwa durch Dehnung) und negativ (etwa durch Immobilisierung in kurzer Sarkomerlänge) verändern.

Lordose

Lordose: von vorn (ventral) konvexe Form eines Teils der Wirbelsäule, Physiologisch ist das in einem gewissen Ausmaß bei der LWS und HWS.

Luxation

Luxation: unter Luxation wird eine vorübergehende oder dauerhafte Fehlstellung eines artikulierenden Knochens verstanden, bei der die die physiologischerweise artikulierenden knorpeligen Gelenkflächen keinen Kontakt mehr haben. Haben sie den Kontakt nur teilweise eingebüßt, spricht man von einer Subluxation. Meist liegt eine Instabilität oder ein Trauma zu Grunde. Insbesondere bei traumatischen Luxationen werden meist Kapseln oder Bänder mitgeschädigt.

Lymphe

Lymphe: die Lymphe ist eine milchig-gelbliche Flüssigkeit, die höhermolekulare Stoffe, Zelltrümmer, Leukozyten, Reste von Erregern transportiert. Sie bildet sich aus interstitieller Flüssigkeit und wird schließlich, von Lymphknoten gefiltert, dem Blutstrom zugeführt.

Lymphgefäß

Lymphgefäße (Lymphbahnen): Gefäße, in denen die Lymphe vom Interstitium der Gewebe zum Herzen (Venenwinkel) fließt und in denen Stoffe, Partikel und Erreger transportiert werden, die nicht in den venösen Blutstrom (und in Folge in den arteriellen) eintreten dürfen. In ihrem Verlauf können Lymphknoten (Ansammlungen von lymphatischem Gewebe) liegen.

Lymphknoten

Lymphknoten: Lymphknoten sind Teil des Immunsystems, typischerweise 5 – 10 mm große, bei Aktivität auch bis 20 mm und darüber große Ansammlungen lymphatischen Gewebes (Retikulumzellen, Lymphozyten, antigenpräsentierende Zellen). Sie liegen häufig im Verlauf von Lymphgefäßen.

Lymphknotenschwellung

Lymphknotenschwellung: Eine Lymphknotenschwellung bedeutet eine Volumenzunahme von Lymphknoten infolge der Aktivierung ihres lymphatischen Gewebes.

M. abductor digiti minimi

Abduktor digiti minimi: der Abduktor digiti minimi zieht vom lateralen Fußrand zum Processus lateralis des vorderen unteren äußeren Kalkaneus, der Unterseite des Kalkaneus, der tuberositas os metatarsale V sowie der Plantaraponeurose zur plantaren Grundphalanx. Er unterstützt die Fußwölbung, Plantarflexion der Kleinzehe und auch die  Abduktion.

M. abductor hallucis

Abduktor hallucis: der Abduktor hallucis (Abspreizer der Großzehe) hat drei Ursprünge: Processus medialis tuberis calcanei des Kalkaneus, Retinaculum musculorum flexorum, oberflächliches Blatt, Aponeurosis plantaris und zieht zum medialen Sesambein des 1. Mittelfußknochens und der medial-plantare Grundphalanx des Hallux. Neben der Abduktion bewirkt er eine Plantarflexion.

M. deltoideus

Deltoideus: der Deltoideus ist der dreiköpfige Schultermuskel, der rund um den Oberarmkopf ansetzt (ventral an der Clavicula, lateral am Acromion, dorsal an der Spina scapulae), um den Arm nach ventral, lateral, und dorsal zu abduzieren, teils mit leichter entsprechender Rotation.

M. flexor digitorum longus

Flexor digitorum longus: im Unterschenkel angesiedelter von der Tibia ausgehender Plantarflexor der Zehen 2-5.

M. gluteus maximus

Gluteus maximus: der kräftige große Pomuskel (einer von drei Gluteen). Er ist kräftigster Extensor des Hüftgelenks und einer der wichtigsten Muskeln beim kraftvollen, schnellen Gehen und Rennen, sowie insbesondere bei tiefen Kniebeugen. Bei Sportlern ist er nicht selten verkürzt. Er zieht von der Crista iliaca und dem SIPS, der Fascia thoracolumbalis, dem Kreuzbein und Steißbein zum Tractus Iliotibialis, einem Teil der fascia latae, der Tuberositas gluteae und dem Septum intermusculare femoris laterale des Femur. Damit extendiert, exorotiert und abduziert er im Hüftgelenk.

M. latissimus dorsi


Latissimus dorsi: der Latissimus dorsi , der große seitliche Rückenmuskel, besteht meist (pars scapularis kann fehlen) aus 4 Teilen:

  1. pars vertebralis: entspringt am 7.-12. Brustwirbel
  2. pars iliaca: entspringt am hinteren Drittel des Beckenkamms und der fascia thoracolumbalis und
  3. pars costalis: Rippenanteil
  4. pars scapularis: Schulterblattanteil

Die 4 Teile setzen am hinteren oberen Oberarm an und wirken zusammen bei der lateralen Adduktion und auch frontalen Adduktion des Arms. Weiter ziehen sie die Schulterblätter nach hinten (Retraktion) und unten (Depression), wirken bei der forcierten Ausatmung (z.B. beim Husten) mit und bewirken, je nach Stellung des Arms mehr oder weniger stark eine Endorotation desselben.

M. longus colli

Longus colli: der Longus colli ist ein dreiteiliger Muskel, die mit unterschiedlichen Ursprüngen (Pars obliqua superior: Tubercula anteriora der Transversalfortsätze der HW 3-5, Pars recta: Vorderseiten der HWK 5-7 und Vorderseiten der BWK 1-3, Pars obliqua inferior: Vorderseiten der BWK 1 bis 3) zu verstiedenen Orten ziehen (Pars obliqua: Tuberculum anterius des Atlas, Pars recta: Vorderseiten der HWK 2-4, Pars obliqua:Tubercula anteriora der Transversalfortsätze der HW 5 und 6) Einseitig innerviert bewirkt er eine Lateralflexion und Rotation der HWS zur ipsilateralen Seite, beidseitig die Flexion HWS