pathologie: knickfuß

yogabuch / pathologie / knickfuß

Knickfuß (Pes valgus)

Da der Knickfuß meist mit einem Senkfuß oder gar Plattfuß vergesellschaftet ist, siehe auch unter Plattfuß.

Definition

vermehrte Eversion im Subtalargelenk zwischen Talus und Kalkaneus, sich nach medial-plantar, also in Pronation verdrehender Talus, mit Folge vermehrter Valgusstellung der Ferse (der mediale Rand ist abgesenkt), tritt meist schon im Kindesalter auf (bis zum 7. Lj ist eine beim Fußballenstand reversible Knickfußstellung physiologisch) und wächst sich manchmal, aber nicht immer aus, muss beobachtet und ggf. therapiert werden. Der Knickfuß tritt häufig zusammen mit Senk– oder/Plattfuß auf und ist bei Erwachsenen häufig Folge eines Tibialis-posterior-Syndroms (Tibialis-Posterior-Dysfunktion). Der Häufigkeitsgipfel liegt bei Frauen jenseits des 40. Lj. W:M 3:1.

ICD Q66.6

Ursache

  1. Bandschwäche des Subtalargelenks, Tibialis Posterior-Syndrom (PTTD): Sehnenschwäche des Tibialis posterior, die den Fuß mit in Form hält
  2. Trauma, z.B. Sportverletzung
  3. Infektionen
  4. Knochenerkrankungen

Prädisponierend

  1. Diabetes mellitus
  2. arterielle Hypertonie
  3. langjährige Cortison-Einnahme
  4. starkes Übergewicht
  5. rheumatische Erkrankungen

Diagnose

  1. Muskelkraft-Testung, klinische Funktionstests
  2. Pedobarographie (statische und kinetische Darstellung der Druckverhältnisse an der Fußsohle)
  3. Sono (zeigt Entzündung), MRT, Röntgen (zeigt Knochenstellung)
  4. Tests und Zeichen: too many toes sign, single heel rise test, Fussflexibilitätstest

Symptome

  1. häufig lange klinisch inapparent
  2. oft zeigen sich die Symptome eines Tibialis-Posterior-Syndroms, siehe auch dort
  3. prominierender Innenknöchel, der Talus wird unter dem Innenknöchel sichtbar
  4. ggf. belastungsabhängige Schmerzen im Bereich Innenfuß oder Innenknöchel, evtl. mit Ausstrahlung in den Unterschenkel
  5. schon nach kurzer Belastung auftretende Knieschmerzen
  6. medial betontes Verschleißbild der Schuhe

Komplikationen

  1. O-Beine oder X-Beine
  2. Knieschäden
  3. Skoliose
  4. Hyperlosdorierung der LWS

Therapie

  1. Einlagen in einem stabilen Schuh (!)
  2. Kyrotherapie, Ultraschalltherapie
  3. PT
  4. Schienung
  5. Steroide gegen Entzündung
  6. wenn erfolderlich OP
  7. häufiges Barfußgehen, v.a. auf unebenen Naturböden

Asana-Praxis und Bewegungstherapie

Da überwiegend das Tibialis-Posterior-Syndrom (PTTD) der Pathomechanismus ist, nach dem der Knickfuß entsteht, siehe dort angegebenen Empfehlungen.