Lymphe

Lymphe: die Lymphe ist eine milchig-gelbliche Flüssigkeit, die höhermolekulare Stoffe, Zelltrümmer, Leukozyten, Reste von Erregern transportiert. Sie bildet sich aus interstitieller Flüssigkeit und wird schließlich, von Lymphknoten gefiltert, dem Blutstrom zugeführt.

Maskierungseffekt

Maskierungseffekt: mit Maskierungseffekt  wird beschrieben, daß eine typische Wirkung (meist Kräftigung oder Dehnung) einer Haltung noch nicht auftreten kann, weil eine andere Einschränkungen zuvor auftritt, nach deren Auflösung erst die typische Wirkung eintreten kann.

Leistung

Leistung: Leistung ist in der Physik Arbeit pro Zeit. In der Bewegungsphysiologie spielt der Begriff der Muskelleistung eine Rolle, also die Arbeit, die ein Muskel in einer Zeiteinheit erbringen kann.

Hüftflexion

Hüftflexion: unter Hüftflexion wird die Bewegung der Oberschenkel nach ventral verstanden, die den Oberschenkel dem Bauch annähert.

GIRD

GIRD (Glenohumerales Endorotationsdefizit / GERD / Glenohumeral Internal Rotational Deficit): das GERD ist ein Mangel an Endorotationsfähigkeit im Schultergelenk (Glemohumeralgelenk). Dies entsteht häufig bei Werfern, bereits nach 40 – 60 Würfen sind Veränderungen der hinteren Kapsel nachweisbar. Es wird auch als Werferschulter bezeichnet und disponiert zu Schulterproblemen wie dem Impingement-Syndrom oder Schäden am Labrum glenoidale, nicht selten führt es zum Karriereende.

zyklische Bewegung

zyklische Bewegung: unter einer zyklischen Bewegung versteht man einen Bewegungsablauf, dessen Anfang und Ende identisch sind, so daß der Ablauf ohne weitere Bewegung beliebig oft hintereinander fortgesetzt werden kann. Viele Formen der Fortbewegung sind zyklisch.

Bradykardie

Bradykardie: mit Bradykardie wird eine (zu) geringe Herzfrequenz bezeichnet. Dies kann pathologisch sein oder etwa durch nachhaltigen Ausdauersport bedingt: bei Profi-Radfahrern liegt die Herzfrequenz in Ruhe teilweise unter 40 / min, während sie bei der gesunden „normalen“ erwachsenen, aber nicht älteren Bevölkerung bei 60 bis 80 / min liegt. Dabei muß das Alter berücksichtigt unbedingt werden: bei Neugeborenen liegt die HF im Schnitt bei gut 120 / min. Im Alter steigt sie wieder leicht an.

Endoptothese

Endoptothese: eine Endoptothese ist ein künstlicher Ersatz eines Teils des Bewegungsapparates, das kann eine Totalendoprothese wie ein künstliches Gelenk sein oder ein Überzug einer Knochenfläche mit einem Metall sein.

Immobilisation

Immobilisation (Immobilisierung): unter Immobilisation versteht man das therapeutische Stilllegen eines Körperbereichs, etwa nach Brüchen oder Erkrankungen oder zum Zweck des Transports bei Schwerverletzten, um weitere, schwer absehbare Schäden zu verhindern. Das kann beispielsweise mit Hilfsmitteln wie Schinen oder Gips oder auch einer Trage mit Gurten erfolgen.

Sprengung

Sprengung: die Sprengung ist ein Begriff aus der Lauflehre (Running) und bezeichnet bei einem Laufschuh die Höhe der Ferse minus der Höhe der Ballen. Die Sprengung eines Schuhs hat Einfluß auf den Laufstil, die Lastverteilung auf die Muskulatur und die Belastungen für den Bewegungsapparat.

Gehen

Gehen: das Gehen des Menschen ist eine zyklische Bewegung auf zwei Beinen zur Fortbewegung, bei der immer mindestens ein Fuß Kontakt mit dem Boden hat. Durch Wegfall dieser Forderung kann bei weiter beschleunigter Fortbewegung aus dem Gehen Jogging, Running und Sprinting werden.

plantar

plantar: zur Fußsohle gehörig, Fußsohlen-seitig

palmar

palmar: Handflächen-seitig, zur Handfläche gehörig

Tachykardie

Tachykardie: mit Tachykardie wird ein Ruhepuls bezeichnet, der deutlich über der alterbedingten physiologischen Frequenz liegt, also etwa über 100 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Neben Störungen des Herzens selbst und Drogenkonsum können auch psychogene Faktoren eine verursachende Rolle spielen.

Bradypnoe

Bradypnoe: mit Bradypnoe wird eine erniedrigte Atemfrequenz in Ruhe bezeichnet, bei Erwachsenen weniger als 8 Atemzüge / Minute. Die Atemfrequenz ist im physiologischen Fall abhängig vom Sauerstoffbedarf der Gewebe, also bei körperlicher Aktivität erhöht. In Ruhe liegt sie in der Regel zwischen 12 und 16 Atemzüge pro Minute, bei Neugeborenen bei 30 bis 50, bei Frühgeborenen auch bis 80. Bei Meditation und Entspannungsverfahren kann sie deutlich unter 12 fallen, aber auch in einigen pathologischen Fällen. Eine zu schnelle Atemfrequenz heißt Tachypnoe.

Tachypnoe

Tachypnoe: mit Tachypnoe wird eine erhöhte Atemfrequenz in Ruhe bezeichnet, bei Erwachsenen über 20 Atemzüge . Die Atemfrequenz ist im physiologischen Fall abhängig vom Sauerstoffbedarf der Gewebe, also bei körperlicher Aktivität erhöht. In Ruhe liegt sie in der Regel zwischen 12 und 16 Atemzüge pro Minute, bei Neugeborenen bei 30 bis 50, bei Frühgeborenen auch bis 80. Bei Sport kann sie massiv ansteigen, aber auch etwa bei Fieber und verschiedenen Erkrankungen ist liegt häufig eine gewisse Tachypnoe vor. Eine zu langsame Atemfrequenz heißt Bradypnoe.

Turn over

Turn over (Erneuerungszeit): mit Turn over wird die Zeit bezeichnet, in der sich ein Gewebe vollständig erneuert. Diese kann sehr kurz sein, etwa im Fall der Schleimhäute des  Magens oder des Dünndarm oder im Extremfall sogar die Lebensspanne überschreiten.

Streckmoment

Streckmoment: mit Streckmomentwird ein in Richtung Extension („Streckung“) eines Gelenkes wirkendes Drehmoment bezeichnet. Das Gegenteil des Streckmoments ist das Beugemoments, dernicht mit dem Biegemoment der physikalischen Balkentheorie verwechselt werden darf.

Beugemoment

Beugemoment: mit Beugemoment wird ein in Richtung Flexion („Beugung“) eines Gelenkes wirkendes Drehmoment bezeichnet. Dieser Begriff darf nicht mit dem Biegemoment der physikalischen Balkentheorie verwechselt werden. Das Gegenteil des Beugemoments ist das Streckmoment.

PSIS

PSIS (posterior superior iliac spine, auch SIPS, Spina iliaca posterior superior): die PSIS sind die beiden hinteren oberen Darmbeinstachel, die markante Orientierungspunkt im dorsalen Beckenbereich darstellen. Sie liegen etwa auf Höhe des ersten Wirbels des Kreuzbeins S1.

Standbein

Standbein: das Standbein ist dasjenige von beiden Beinen, welches alleinig das Körpergewicht trägt oder einen größeren Teil des Körpergewichtes trägt. Das andere Bein wird als Spielbein  bezeichnet.

Teilkörpergewicht

Teilkörpergewicht: mit Teilkörpergewicht wird das
das Gewicht bezeichnet, welches abgestützt wird und selbst nicht zu den abstützenden Körperteilen (meist Extremitäten) zuzurechnen ist. Die Wirkung des Teilkörpergewichts hängt von Hebelarmen ab.

Seitendifferenz

Seitendifferenz: der Begriff Seitendifferenz meint meist eine muskuläre Dysbalance, bei der ein oder häufig konsekutiv mehrere Muskeln kontralateral vor allem einen anderen Tonus (und oft auch eine andere Beweglichkeit) haben als ipsilateral. Damit sind Seitendifferenzen , je nach Ausmaß und betroffenen Muskeln mehr oder weniger pathogen.

Exspiration

Exspiration: die Exspiration ist die Ausatmung, bei der der Brustkorb sich nach erfolgter Einatmung wieder verkleinert und eingeatmete Luft aus den Lungen entweicht.

Inspiration

Inspiration: Die Inspiration (Einatmung) ist der der Vorgang, bei dem sich das Volumen des Brustkorbs vergrößert, so daß von außen Luft in die Lungen einströmen kann.

Reposition

Reposition:  Reposition bedeutet Wieder-in-Position-Bringen, also reponieren, vulgo einrenken. Luxationen können teils mit verschiedenen Techniken, erforderlichenfalls unter Analgetika-Gabe reponiert werden.

CCD-Winkel

CCD-Winkel: der CCD-Winkel ist der Winkel zwischen dem Schaft und dem Hals des Oberschenkelknochen Femur. Während er bei Geburt etwa 137° beträgt, liegt er physiologischerweise beim Ausgewachsenen bei 120°. Abweichungen sind pathogen und können zu Hüftdysplasien und zu Morbus Perthes führen.

Adduktor

Adduktor: ein Muskel, der eine heranführende Bewegung ausführt, z.B. an den Körper (Adduktoren des Schultergelenks oder des Hüftgelenks) oder an die Mittellinie einer Extremität (Adduktoren des Pollex, Hallux, Kleinfingers oder der Kleinzehe)

endgradig

endgradig: eine Gelenkstellung heißt endgradig, wenn von der Mitte des ROM aus in ihre Richtung keine weitere Bewegung mehr möglich ist. Diese Richtung muß nicht streng einer einzigen Bewegungsdimension entsprechen sondern kann sich mehreren kombinieren. Bewegungsgrenzen sind entweder weich-elastisch (muskulär),  fest-elastisch (ligamentär) oder hart-elastisch (ossär).

hart-elastisch

hart-elastisch: eine hart-elastische Bewegungsgrenze ist eine ossär (durch Knochen bzw. ihre Knorpelüberzüge) gegebene. Im Gegensatz dazu können Bewegungsgrenzen auch weich-elastisch (muskulär) oder fest-elastisch (ligamentär) sein.

fest-elastisch

fest-elastisch: eine fest-elastische Bewegungsgrenze ist eine ligamentär (durch Bänder) gegebene. Im Gegensatz dazu können Bewegungsgrenzen auch weich-elastisch (muskulär) oder hart-elastisch (össär) sein.

exzentrische Kontraktion

exzentrische Kontraktion: Muskelkontraktion, bei der sich in den Sarkomeren das Ineinandergreifen von Aktin und Myosin vermindert, also der Abstand zwischen M- und Z-Scheibe vergrößert, so dass sich der Abstand zwischen Ursprung und Ansatz des Muskels vergrößert.

Epiphyse

Epiphyse: das knorpelig angelegte Ende eines Röhrenknochen, in dem sich während des Wachstums Knochenkerne entwickeln, die den Knochen wachsen lassen.

externes Moment

externes Moment: von außen (nicht körpereigen) auf ein Gelenk einwirkendes Drehmoment, welches in Richtung Beugung oder Streckung des Gelenks oder als Drehmoment in Richtung einer Rotation wirkt.

Bewegungsapparat

Bewegungsapparat: der aus einem aktiven (Skelettmuskeln nebst ihrer Sehnen und Sehnenscheiden, ihrer bindegewebigen Umhüllung (Faszien), und der Schleimbeutel (Bursa)) und einem passiven (Knochen mit ihren Knorpelüberzügen, verbindende Knorpeln, Gelenke mit ihren verschiedenen weiteren Teilen: Bänder, Banscheiben und Gelenkkapseln, sowie die von der innersten Schicht der Kapsel gebildete Synovia) Anteil bestehende Anteil des menschlichen Körpers, der ihn in Form hält und gezielte Veränderung dieser Form, zum Beispiel zum Zweck der Fortbewegung oder willkürlicher Handlungen ermöglicht.

Autochthone Muskulatur

Autochthone Muskulatur: der entwicklungsgeschichtlich ältesteTeil der Rückenmuskulatur, den der Mensch prinzipiell mit allen wirbeligen Vorgängerspezies teilt und die dazu dient, die Wirbelsäule zu bewegen. Alle andere Rückenmuskulatur  als die autochthone heißt allochthon und ist eingewanderte Extremitätenmuskulatur.