pathologie: morbus perthes

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Morbus Perthes (Morbus Perthes-Calve-Legg, Osteochondropathia deformans coxae juvenilis)

Definition

aseptische Nekrose des Hüftkopfes; die häufigste aseptische Knochennekrose. Tritt meist bei Kindern auf, Altersgipfel ca. 4.-6. Lj. Jungen sind 4-mal häufiger betroffen; betrifft in 1/3 der Fälle beide Hüftköpfe. Die Erkrankung verläuft in mehreren Stadien, die nur röntgenologisch unterscheidbar sind. Die Nekrose führt zum Gelenkerguss und zur Wachstumsstörung des Gelenkkopfs. Die ausgeheilte Nekrose kann einen normalen Gelenkkopf oder einen deformierten, dysfunktionalen ergeben.

Zur der Zeit, zu der sich Morbus Perthes manifestiert, erfolgt in der Regel noch keine sportliche Betätigung erfolgt. Daher ist der Zustand nach dieser Zeit entscheidend für die Verträglichkeit von Sport, da Verformungen des Hüftgelenks, des Oberschenkelkopfes oder Inkongruenzen auftreten und zu nachhaltigen, irreversiblen Störungen führen kann. Bis zum Abschluss des Wachstums muss immer wieder radiologisch kontrolliert werden.

ICD M91

Ursache

  1. unbekannt
  2. vermutlich genetisch oder durch Traumata verursacht: In einem das den Hüftkopf haltenden Band (geradewegs in den Hüftkopf hinein) verläuft eine Arterie, die möglicherweise ein Stauchungstraume erleidet.Verursachend wird auch hormonelle Dysbalance während der Wachstumszeit angenommen

Diagnose

  1. Röntgenologisch zu weiter Gelenkspalt und weitere Auffälligkeiten
  2. Tests und Zeichen: 4-er-Zeichen (Patrik/Faber)-Test

Symptome

  1. Leitsymptom: Hinken (was sonst sehr selten ist bei Kindern)
  2. Schmerzen in Hüfte und Knie, v.a. bei Rotation und Abduktion im Hüftgelenk

Komplikationen

  1. HüftArthrose

Therapie

  1. Ohne Therapie ist meist die Spätfolge CoxArthrose
  2. früher v.a. konservativ: konsequente langjährige Entlastung und Ruhigstellung mit Thomasschiene. Zusätzlich passive KG der betroffenen Hüfte. Erfolg: 50%, die restlichen 50% bekamen ein neues HüftgelenkArthrose. Heute weitere Orthesen, Schienen verfügbar
  3. heute häufiger operativ: aus Femur wird (unterhalb der Epiphysenfuge) ein keilförmiges Stück entnommen, wodurch der Winkel zwischen Schaft und Pfanne kleiner wird, wodurch der Hüftkopf besser in der Pfanne zentriert ist und die Versorgung besser wird
  4. Schwimmen