muskel: quadrizeps

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Muskeln Übersichtskarte Pectineus Obturator externus Adduktor magnus Adduktor brevis Adduktor longus Adduktor magnus Adduktor magnus Vastus medialis Qudratus lumborum Psoas minor Psoas_major Iliacus Tensor fasciae latae Pectineus Sartorius Rectus femoris Quadrizeps Vastus lateralis Ilocapsularis Articularis genus

M. quadriceps / Quadrizeps

aus vier Anteilen bestehender großer Kniestrecker, darunter

  1. drei monoartikuläre Köpfe: vastus lateralis, vastus medialis, vastus intermedius und
  2. ein biartikulärer Kopf: der M. rectus femoris

Der biartikuläre M. rectus femoris wirkt bei der Flexion im Hüftgelenk mit und neigt bei Haltungen mit gestrecktem Kniegelenk und weiter Flexion im Hüftgelenk zum Krampfen. Der Vastus intermedius besitzt eine Abspaltung, auch M. articularis genus genannt, die an der Bursa suprapatellaris ansetzt und diese strafft, damit sie nicht eingequetscht werden kann. Ist der Quadrizeps zu schwach, wird vor allem beim Bergabgehen und beim Treppenabstieg nach Aufsetzen des Fußes der Femur gegenüber der Tibia nach ventral rutschen, was zu Verschließ der Menisken und später zur Arthrose führen kann. Ist sein Tonus zu hoch, wird der retropatellare Knorpel schaden nehmen, eine Chondropathia patellae entsteht und möglicherweise später eine Retropatellararthrose. Außerdem disponiert eine zu hohe Spannung zu Schäden am Ligamentum patellae (Patellaspitzensyndrom/Jumpers Knee, welches meist am kaudalen Patellapol auftritt, aber seltener auch am Ansatz des Ligamentum patellae an der Tuberositas Tibiae betrifft, oder bei sportlichen Jugendlichen Schäden an der Tuberositas tibiae in Form des Morbus Osgood-Schlatter.

Der Quadrizeps steht über regionäre Propriozeptoren und Reflexe in Verbindung mit lokalen Strukturen, so zeigt sich etwa, daß ein von extern ausgelöster Varusstreß zum Test auf ein laterales Gapping einen erhöhten Zug des Vastus lateralis an der Patella auslöst und umgekehrt ein Valgusstreß den Zug des Vastus medialis vermehrt. Dieser Mechanismus trägt zur Zentralisierung der Patella bei und mindert die Neigung zur Luxation. Die bei komplexeren Bewegungen häufig wechselnden Zuganteile der beiden Quadrizepsanteile verändern also zeitgleich die Druckverhältnisse an dem retopatellaren Knorpel und dienen damit seiner Ernährung. Dieses Gefüge kann allerdings durch Störungen wie Achsenfehlstellungen nachhaltig gestört werden, was die resultierende Neigung zu Störungen am Patellaknorpel mit begründet.


Ursprung: Ursprung des Rectus femoris: Spina iliaca anterior inferior (SIAI), oberer Rand der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum). Ursprung der Vastii: vordere und laterale proximale Femurfläche, Linea aspera, laterale Fläche des Trochanter major, Linea intertrochanterica, Tuberositas glutaealis, Linea aspera
Ansatz: Außenfläche der Patella, Tuberositas tibiae der Tibia
Antagonisten:
Bewegung: Extension, Exorotation im Hüftgelenk, der biartikuläre, Rectus femoris auch: Flexion im Hüftgelenk
Kräftigende Haltungen (812): utkatasana, 1. Krieger, 2. Krieger, caturkonasana, dvi pada viparita dandasana, eka pada viparita dandasana, Hüftöffnung 1, Hüftöffnung 2, navasana, parsvakonasana, theke, ustrasana
Dehnende Haltungen (811): virasana, supta virasana, Quadrizepsdehnung 1, Quadrizepsdehnung 2, ardha supta krouncasana

Rectus femoris

Der hier genauer beschriebene biartikuläre Kopf des Quadrizeps, der nicht nur im Kniegelenk streckt, sondern auch im Hüftgelenk beugt.

Vastus medialis

Der mediale monoartikuläre Kopf des Quadrizeps, der zwischen kranialem Patellapol und dem medial-kaudalen Rand ansetzt.
Viele Autoren zeichnen innerhalb des Vastus medialis einen kaudalen Anteil mit wesentlich mehr in Richtung transversal verlaufenden Fasern (50° statt 17° im kranialen Bereich) als Vastus medialis obliquus aus, zumal zusammen mit diesem Sehnenfasern des Adductor magnus zur Patella einstrahlen. Der Vastus medialis scheint für die Kniegesundheit von größerer Bedeutung zu sein, immerhin findet sich seine Atrophie (möglicherwiese mit ursächlich) bei älteren Meniskusläsionen, Insuffizienz des vorderen Kreuzbandes und etlichen anderen Störungen des Kniegelenks.

Vastus medialis obliquus

Der distale Anteil des Vastus medialis, der mit einem Winkel von ca. 50° statt mit 17° beim kranialen Anteil in Richtung der medialen kranialen Patellpol zieht und sich dabei mit Sehnenfasern des Adductor magnus vereint.

Vastus intermedius

Der profunder hinter dem Rectus femoris liegende Kopf des Quadrizeps.

Vastus lateralis

Der laterale monoartikuläre Kopf des Quadrizeps, der zwischen kranialem Patellapol und dem lateralem-kaudalen Rand ansetzt. Die kaudalen Anteile sind recht variabel angelegt und entspringen teils der Rückseite des Tractus iliotibialis. Sie werden wegen ihrer mehr transversalen Ausrichtung als Vastus lateralis obliquus bezeichnet. Beim weiblichen Geschlecht inserieren sie am lateralen kranialen Patellapol, bei männlichen Geschlecht ist diese Insertion etwas breiter ausgeführt, mehr zum medialen kranialen Patellapol, und an der lateralen Patellaseite mehr nach kaudal ziehend. Stehen die medialen Anteile des Quadrizeps (Vastus medialis, insbes. der Anteil Vastus medialis obliquus nicht in hinreichendem Verhältnis zu den lateralen, so begünstigt das eine Neigung zur lateralen Patellaluxation.

Quadrizepssehne

Als Quadrizepssehne wird die gemeinsame Ansatzsehne des Quadrizeps am kranialen Patellapol bezeichnet. Dabei ziehen einige Fasern der Sehne medial und lateral an der Patella vorbei und bilden das mediale Retinaculum patellae (Fasern des Vastus medialis) bzw. laterale Retinaculum patellae (Vastus lateralis und Rectus femoris), die die Patella neben dem Retinaculum patellae transversale laterale und, falls vorhanden, dem Retinaculum patellae transversale mediale vor Luxation schützen. Insertionstendopathien der Quadrizepssehne sind eher selten, aber grundsätzlich möglich.