pathologie: insertionstendopathie der rotatorenmanschette

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Definition

Insertionstentopathien der Rotatorenmanschette werden bei 30% der Bevölkerung angenommen und könnten die häufigste Ursache für Schulterschmerzen darstellen. Diese Störung beeinflusst die Lebensqualität durch funktionale Einschränkungen, eingeschränkten ROM, insbesondere in Richtung Exorotation und Abduktion, sowie eingeschränkte Fähigkeit Überkopftätigkeiten auszuüben, und natürlich damit verbundener Schmerz. Zugrunde liegend sind Tendopathien wie die Tendinitis, die Tendinose, die Paratendinose und Teilrisse. Zu den extrinsischen Pathomechanismen gehört die Abnutzung der Sehne durch die benachbarte Knochenstruktur wie den Humeruskopf oder das Akromion basierend auf muskulärer Erschöpfung, Schwäche, Schmerz und inadäquater Muskeleistung. Die Hälfte der davon betroffenen leidet unter einem reduzierten Subacromialraum und ist damit für ein Impingement disponiert. Unter den intrinsischen Faktoren finden sich genetische, aber auch das Alter, veränderte Biomechanik und vaskuläre Veränderungen sowie entzündliche Prozesse. Das häufigere Auftreten im dominanten Arm bei Benutzung in Sport und Arbeit weist auf eine übermäßige Belastung der Gewebe als Ursache hin. Auch hier erweist sich das Ultraschall als sehr hilfreich, gefolgt vom MRT. Anamnese und körperliche Untersuchung mit klinischer Testung sind sehr wichtig. Auch zeigen sie mögliche Notwendigkeiten weiterer Untersuchungen.

Der Supraspinatus spielt bei den Schäden der Rotatorenmanschette eine besondere Rolle. Seine Sehne überzieht den Humeruskopf von kranial undbesitzt eine nicht-vaskularisierte Stelle nahe dem Tuberculum majus, die damit besonders anfällig ist. Desweiteren wird die Sehne nur zu leicht im korakoakromialen Bogen aus Akromion, Akromioklavikulargelenk, Processus coracoideus, Lig. coracoacromiale) eingeklemmt. Wird eine Entzüngungsreaktion zur Reparatur der Sehen nötig (Phase 1 der Sehnenheilung), so kostet dies und ein sich einstellendes Ödem in der Sehne zusätzlich Platz, von dem es im Subakriomialraum ohnehin wenig gibt. Die damit verschlechterte Versorgungslage auf dem Boden einer vorhandenen Störung disponiert für Anrisse und Abrisse.
Degenerative Schäden hingegen kommen eher bei nicht sportlichen über 40-Jährigen vor. Dabei entsteht nicht selten eine fibrosierende subakromiale Bursitis, die weiteren Patz konsumiert.
Insertionstendopathien können ein subakromiales Impingement mit Schmerzen im Bereich von 60-120° Frontalabduktion oder auch 60-120° Lateralabduktion verursachen.

Zu Overuse-bedingten Schäden können sich noch akute Traumen gesellen.