pathologie: bakerzyste

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Bakerzyste

Definition

Keine eigenständige Erkrankung sondern sekundär: reaktive Überproduktion von Synovia bei Knieschäden, die durch einen Kommunikationskanal aus dem Kniegelenk in einen mit dem Gelenkraum kommunizierenden Schleimbeutel gepresst wird. Je nach Querschnitt des Kommunikationskanals kommt es ggf. zu einem Ventileffekt: Synovia wird in den Schleimbeutel gepresst, gelangt aber nicht zurück. Auch können die Kommunikationskanäle obliterieren (veröden). Die Baker-Zyste ist eigentlich die bei RA auftretende Poplitealzyste, vereinfachend wird aber auch bei anderen Ursächlichkeiten von Baker-Zyste gesprochen. Als Bakerzysten ausprägende Schleimbeutel werden die Bursa subtendinea gastrocnemii medialis und die Bursa subtendinea semimembranosi diskutiert.

ICD M71

Ursache

  1. Meniskusschäden
  2. RA
  3. Arthrose
  4. Arthritis
  5. OPs wie Kreuzbandrekonstruktionen

Prädisponierend

  1. Meniskusschädigende oder -konsumierende Tätigkeiten und Sportarten
  2. sekundär bei Veränderungen des Fußes
  3. Alter

Diagnose

  1. Palpation (normale BZ: weich eindrückbar, Ventileffekt: prallelastisch)
  2. Inspektion
  3. MRT

Symptome

  1. Druckempfinden
  2. Fremdkörpergefühl in der Kniekehle bei weitem Strecken oder Beugen des Kniegelenks; Spannungsempfinden bei weit gestrecktem Kniegelenk
  3. sichtbare und palpable, möglicherweise schwankend stark ausgeprägte Verdickung in der Kniekehle

Komplikationen

  1. je nach Lage venöse oder nervale Kompression
  2. schlimmstenfalls Thrombose durch venöse Kompression
  3. Parästhesie, Sensitivitätsstörung durch Nervenkompresion
  4. Platzen kann lokale Entzündung und Kompartment-Syndrom verursachen (OP-Indikation)

Therapie

  1. ursächliche Therapie des Knieschadens
  2. Punktion
  3. Kortikoide
  4. NSAR
  5. Physiotherapie
  6. Thermotherapie zur Verklebung der Zystenwand
  7. der Kommunikationskanal kann auch spontan veröden

NHK

  1. Arnika C30

Asana-Praxis und Bewegungstherapie

Da Bakerzysten auf Kniebinnenschäden beruhen, müssen sich unterstützende Haltungen nach der Ursache richten. Sind Statikfehler und deren Auswirkungen oder muskuläre Dysbalancen mitverursachend, kann mit asanas interveniert werden. Da die Ursachen vielfältig sind, können keine einheitlichen asanas angegeben werden. Häufig jedoch sind Dehnung und Kräftigung von Quadrizeps und Ischiocruraler Gruppe hilfreich. Eventuell besteht ein Ungleichgewicht zwischen der inneren und äußeren Ischiocruraler Gruppe, welches in Bewegungsabläufen zu vermehrten Rotationen des Unterschenkels im Kniegelenk führen kann, da die innere Ischiocrurale Gruppe den Unterschenkel endorotiert und die äußere (die nur aus dem Bizeps femoris besteht) ihn exorotiert.

Dann sollten entsprechende Dehnungen ausgeführt werden, die mehr die innere oder die äußere Ischiocrurale Gruppe dehnen und ein allgemeines Kräftigungstraining für die Ischiocrurale Gruppe angesetzt werden, was i.d.R. die Diskrepanz verkleinert statt sie nur auf ein neues Niveau zu heben. Hierzu eignet sich das Kreuzheben hervorragend, bei dem häufig festgestellt wird, daß die innere Ischiocrurale Gruppe subjektiv stärker gefordert wird, weil sie schwächer ist. In häufig wiederholten zyklischen Bewegungsabläufen wie etwa dem Joggen oder Laufen können muskuläre Ungleichgewichte der das Fußgelenk bewegenden Muskulatur eine Belastung für das Kniegelenk darstellen, die für die Bakerzyste ursächlich ist.

Der Bewegungsspielraum in Richtung Supination wird selten zu gering sein, wohl aber kann die Spannung der Supniatoren erhöht sein, wenn der Fuß übermäßig (ein wenig ist physiologisch) supiniert aufgesetzt wird und die der aus der Massenträgheit folgende Pronation gestoppt werden muß. Umgekehrt kann ein proniert aufgesetzter Fuß zu einer Überspannug der Pronatoren führen, wenn die Massenträgheits-bedingte Supination gestoppt wird. Eine Schwäche der Abduktoren des Hüftgelenks kann zur Endorotation des Oberschenkls bei seinem Weg in die Flexion im Hüftgelenk für den Schritt nach vorn führen. Auch dieser Faktor kann zur Schädigung des Kniegelenk führen, weil der Fuß im Zustand eines nicht achsengerecht nach vorn bewegten Beins aufgesetzt wird und zur Korrektur eine unphysiologische Rotation des Kniegelenk in weitgehender Streckung erfolgen muss. Dies wird umso eher eintreten, wenn gleichzeitig die Adduktoren oder die Endorotatoren unter zu hoher Spannung stehen.

Ein hypertoner Rectus femoris oder Vastus lateralis kann die Führung der Patella beeinträchtigen, genauso wie eine Schwäche des Vastus medialis, was zu Schäden am retropatellaren Knorpel führt. Grundsätzlich können alle intrasynovialen (innerhalb der Gelenkkapsel liegenden) Störungen des Kniegelenk zu einer Bakerzyste führen, in der Praxis sind das Schädigungen des Meniskus oder der Knorpel. Extrasynoviale Störungen wie das Runers Knee (ITBS) verursachen keine Bakerzyste. Verschiedene weitere Störungen im System Fuß-Bein-Hüfte können ebenfalls zur Schädigung der Menisken und Knorpel des Kniegelenk führen und damit eine Bakerzyste nach sich ziehen.

Asanas

  1. Asanas in 811: Dehnung des Quadrizeps
  2. Asanas in 812: Kräftigung des Quadrizeps
  3. Asanas in 816: Dehnung des Rectus femoris
  4. Asanas in 817: Kräftigung des Rectus femoris
  5. Asanas in 821: Dehnung der Ischiocrurale Gruppe als Exorotatoren des Kniegelenk
  6. Asanas in 822: Kräftigung der Ischiocrurale Gruppe als Exorotatoren des Kniegelenk
  7. Asanas in 826: Dehnung der Ischiocrurale Gruppe als Endorotatoren des Kniegelenk
  8. Asanas in 827: Kräftigung der Ischiocrurale Gruppe als Endorotatoren des Kniegelenk
  9. Asanas in 861: Dehnung der Supinatoren des Fußgelenks
  10. Asanas in 862: Kräftigung der Supinatoren des Fußgelenks
  11. Asanas in 861: Dehnung der Pronatoren des Fußgelenks
  12. Asanas in 862: Kräftigung der Pronatoren des Fußgelenks
  13. Asanas in 813: Kräftigung des Vastus medialis
    1. 1. Kriegerstellung
    2. 1. Hüftöffnung
    3. 2. Hüftöffnung
    4. 3. Hüftöffnung