knochen: femur (Os femoris)

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Bild: Femur von dorsal (Linkmap)

Femur, dorsal Obturatorius externus Gluteus medius Quadratus femoris Psoas major Iliacus Pectineus Adductor brevis Vastus medialis Adductor longus Gastrocnemius, caput mediale Gluteus maximus Adductor magnus Vastus lateralis Vastus intermedius Biceps femoris, caput breve Plantaris Gastrocnemius, caput laterale Popliteus

Femur

Oberschenkelknochen, bestehend aus einem langen Schaft, dem kurzen Hals, die beim Erwachsenen einen Winkel (CCD-Winkel) vom 120° bilden, und dem im Acetabulum mit dem Hüftbein artikulierenden Kopf.
Der Femur ist der längste und kräftigste Knochen des menschlichen Körpers.

Kopf (Caput ossis femoris, „Hüftkopf“)

Der Hüftkopf ist der Teil des Femur, der im Acetabulum mit dem Hüftbein artikuliert. Die Gelenkflächen sind dabei nicht exakt kongruent, was eine bessere Beweglichkeit erlaubt. Weit mittig in der kugeligen Gelenkfläche liegt die Hüftkopfgrube Fovea capitis femoris, in die aus dem Acetabulum ein Band (Lig. capitis femoris) mit einer den Hüftkopf versorgenden Arterie läuft.

CCD-Winkel

Beträgt der CCD-Winkel beim Neugeborenen noch ca 137°, in der Pubertät 130°, verkleinert er sich bis zum Erwachsenenalter auf die physiologischen 125°-120°. Bei jungen Erwachsenen ist er eher großer, in späteren Jahren eher kleiner. Abweichungen führen zu Fehlbelastungen der unteren Extremität und aller Strukturen proximal des Femur und bedürfen ggf. der Korrektur. Wird beispielsweise die arterielle Versorgung des Femurkopfes durch einen falschen Winkel beeinträchtigt, liegt ein behandlungsbedürftiger Morbus Perthes vor. Bei zu großem X-Winkeln spricht man von Coxa valga, bei zu kleinen von Coxa vara, wie sie bei gesteigerter Nachgiebigkeit des Knochens, etwa bei Rachitis, auftreten.

Da der CCD-Winkel eine statisch und kinetisch schwierige Kontruktion und eine Prädilektionsstelle für Frakturen darstellt, existiert eine Zuggurtung von lateral in Form des Tractus Iliotibialis und des ihn spannenden Tensor fasciae latae.

Wichtige proximale Strukturen sind weiter der Tochanter major, der eine Vergrößerung des Hebelarm für die darüber verlaufenden Muskeln darstellt und der Trochanter minor als Ansatz der Hüftbeuger.

Distal finden sich die beiden Femurcondylen, die mit der Tibia das Kniegelenk bilden, wobei deren Eminentia intercondylaris zwischen die beiden Femurcondylen greift und die Verschieblichkeit in der Frontalebele zusätzlich zu den Kollateralbändern einschränkt.
Zwischen den knorpelüberzogenen Condylen des Femur und der Tibia puffert zusätzlich der Meniskus.

Trochanteren

Trochanter major

Knochenvorsprung am proximalen lateralen Femurschaft im Übergang zum Femurhals, an dem wichtige Muskeln, darunter einige aus der dorsalen Hüftmuskulatur ansetzen:

  1. Gluteus medius
  2. Gluteus minimus
  3. Piriformis

Der Knochenvorsprung verschafft den ansetzenden Muskeln wesentlich bessere Hebelverhältnisse.

Trochanter minor

Knochenvorsprung am proximalen leicht medialen, mehr dorsalen Femurschaft, an dem der Iliopsoas, also Psoas major und Iliacus ansetzt.

Linea intertrochanterica

Ventral werden die beiden Trochanteren von der Linea intertrochanterica voneinander abgegrenzt.

Linea intercondylaris

Die Linea intercondylaris ist eine kleine Knochenleiste, die quer zwischen den beiden Femurkondylen verläuft. Sie liegt am dorsalkranialen Ende der Fossa intercondylaris femoris und bildet zusammen mit der Linea supracondylaris lateralis und der Linea supracondylaris medialis etwa ein gleichschenkliges Dreieck, welches als Facies poplitea bezeichnet wird. Das vordere Kreuzband grenzt mit seinem anteromedialen Faserbündel an die Linea intercondylaris.

Crista intertrochanterica

Die dorsale Grenze zwischen den Torchanteren ist die Crista intertrochanterica.

Fossa trochanterica

Die Fossa trochanterica ist die Vertiefung zwischen dem Trochanter major und dem Oberschenkelhals Collum femoris. An der Fossa trochanterica setzen einige Muskeln an:

Oberschenkelhals

Der kurze Teil des Oberschenkelknochens, der zwischen dem CCD-Winkel und dem Kopf (Hüftkopf) liegt. Dieser Teil ist bei osteoporotischen Knochen besonders bruchgefährdet.
Das Hals kann verschiedene Geometriefehler aufweisen:

  • Coxa vara – verkleinerter CCD-Winkel
  • Coxa valga – vergrößerter CCD-Winkel
  • Coxa antetorta – größere Antetorsion als normal
  • coxa retrotorta – Antetorsion des Schenkelhalses geringer als 0°

Schaft

Der Schaft ist der lange, hauptsächlich vertikal verlaufende Teil des Femur, der sich zwischen den distalen Femurcondylen und dem CCD-Winkel erstreckt. Der Schaft weist auf seiner posterioren Seite eine raue longitudinale Linie auf, die Linea aspera, die von zwei nach kaudal und kranial divergierenden Leisten/Lippen begrenzt wird (Labium mediale und Labium laterale). Das Labium laterale öffnet sich nach kranial in die Tuberositas glutaea. Die Linea pectinea ist eine weitere, zum Labium mediale parallele Leiste/Lippe, die direkt auf den Trochanter minor zuläuft. Weiter distal gehen die beiden Lippen in die Linea supracondylaris medialis und Linea supracondylaris lateralis über, die Facies poplitea einschließen. Alle Leisten und Linien sind Insertionen von Adduktoren.

AT-Winkel

Der Antetorsionswinkel (Anteversionswinkel) wird ermittelt zwischen dem Oberschenkelhals (Collum femoris) und der Ebenen von dorsal tangential an die Femurcondylen und parallel zum Schaft. Bei Geburt beträgt er zwischen 30° und 50° und nähert sich mit dem Ende des Wachstums immer weiter einer Größe zwischen 10° und 15° an. AT-Winkel gleichen sich mit dem Heranwachsen weit besser an den Sollwert/-Bereich an als im Falle des CCD-Winkels. Ist mit Endes des Wachstums der AT-Winkel größer als 30° spricht man von Coxa antetorta, die Exorotation des Hüftgelenks ist dann eingeschränkt. Bei einem AT-Winkel von kleiner 10° liegen Coxa retrotorta vor. Beide Abweichungen beeinträchtigen das Gangbild.

Femurcondylen

Die beiden Knochenwülste, deren distalster Teil im Kniegelenk mit Korpelüberzügen mit der Tibia artikuliert. Man unterscheidet den lateralen Condylus und den medialen Condylus. Beide Condylen machen eine Höhle auf, die Kreuzbandhöhle (interkondyläres Notch). Nach ventral konfluieren die Condylen zur Gelenkfläche mit der Patella Facies patellaris (femoropatellares Gleitlager). Beide Condylen prägen je einen Epicondylus aus: (Epicondylus medialis und Epicondylus lateralis).

Condylus lateralis

Der Condylus lateralis ist Ursprung des Popliteus.

Condylus medialis

Der Condylus medialis ist Ursprung des hinteren Kreuzbandes und des Wrisberg-Ligaments.

Fossa intercondylaris

Die Fossa intercondylaris ist die Grube, die die beiden Condylen trennt. Die dorsale Grenze der Grube ist die Linea intercondylaris.

Epicondylus lateralis

Am Epicondylus lateralis humeri setzt das laterale Kollateralband an sowie der laterale Kopf des Gastrocnemius (Ursprung) und der Plantaris (Ursprung). Der Epicondylus lateralis besitzt seitlich eine Furche, den Sulcus popliteus.

Epicondylus medialis

Am Epicondylus medialis humeri setzt das mediale Kollateralband an, sowie der mediale Kopf des Gastrocnemius (Ursprung) und der Adduktor magnus (Ansatz).

Gelenke

Pathologie

Bilder


Femur von ventral (Bild verlinkt zu Linkmap)

Femur von medial

proximales Ende mit Hüftkopf (Bild verlinkt zu Linkmap)

distales Ende: Condylen