funktionale übung: unterarmdehnung palmar in upavista konasana

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Unterarmdehnung palmar in upavista konasana

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letzte Änderung: 30.12.2018
Name: Unterarmdehnung palmar in upavista konasana
Niveau: A

Klassifizierung

klassisch: Funktionale Haltung

Kontraindikation

Wirkungen

Vorbereitung

Zu dieser unidimensionalen funktionalen Übung werden keine Vorübungen angegeben.

Nachbereitung

abgeleitete asanas:

ähnliche asanas:

Diagnostik (Nr.)

(416) Palmare Flexoren: Dehnung

Diese Übung differenziert nicht zwischen Fingerbeugern und Palmarflexoren des Handgelenks. Ist es nicht möglich, sämtliche Fingergelenke auf den Boden zu drücken, handelt es sich um mehr oder weniger ausgeprägt verkürzte Palmarflexoren des Handgelenks bzw. Flexoren der Finger. Die Anforderung dieser Übung geht über diejenige im einfachen Sitzen hinaus, weil das Ellbogengelenk gestreckt ist, also noch größere Flexibilität von der Unterarmmuskulatur gefordert ist, die am medialem Kondylus des Humerus ansetzt und deren Dehnung daher vom Winkel im Ellbogengelenk sowie der Haltung des Unterarms (Überwendebewegung der Elle und Speiche, also Supination bzw. Pronation) abhängt. Diese Haltung eignet sich daher entsprechend eingesetzt gut zur Prophylaxe und Therapie des Golferellbogens:

(419) Handgelenk

In weitgehender Dorsalflexion und unter einer gewissen Last treten möglicherweise Schwächen der Handgelenke zutage:

  1. Ganglion, meist im dorsalen Bereich zwischen Hand und Unterarm, erzeugt Druckempfindung bei Dorsalflexion des Handgelenks
  2. Sehnenscheidenentzündung der Sehnen der palmaren Flexoren oder Fingerbeuger
  3. Karpaltunnelsyndrom: Verschlechterung der Symptomatik in dieser Haltung
  4. Brüche und Anbrüche von Handwurzelknochen, allen voran dem Kahnbein
  5. Arthrotische Veränderung (degenerativ mit Knorpelschwund) des Gelenks
  6. Arthritiden (Gelenksentzündungen) verschiedener Art
  7. Dislokation / Subluxation, die ein deutlich erhöhtes Spannungsempfinden in verschiedenen das Handgelenk überziehenden Muskeln verursachen würde
  8. erlittene Gelenktraumata, die ggf. auch noch nach vielen Wochen oder Monaten Schmerzen im Gelenk verursachen

aber auch rein muskuläre Symptome wie:

  1. Verkürzungen/Hypertonus der Palmarflexoren des Handgelenks, die zu einer Krampfneigung derselben führen können.
  2. Golferellbogen: Belastungsschmerz an der Ursprungsstelle von Muskeln der inneren ulnaren Seite des Unterarms im Übergang zum Oberarm

Varianten:

Anleitung

  1. Sitze in upavista konasana.
  2. Kippe das Becken ein wenig nach vorn.
  3. Setze die zum Becken zeigenden Finger schulterbreit ca. 30 cm vor dem Becken auf den Boden, wobei die Handgelenke und -flächen hinter den Fingern liegen (weiter vom Becken entfernt), die Finger also zum Becken zeigen.
  4. Rolle Fingerglied für Fingerglied auf den Boden.
  5. Drücke die Handfläche auf den Boden.
  6. Drücke jedes einzelne Fingerglied im folgenden kräftig auf den Boden.
  7. Wenn die entstehende Dehnung nicht hinreicht, bewege den Schulterbereich nach hinten. Falls der Oberkörper dafür nach hinten kippen müsste, setze die Hände weiter vom Boden entfernt auf bis zur maximal zumutbaren Dehnungsempfindung.
  8. Variiere ggf. den Winkel zwischen den Händen in eine Richtung, bei der die Handgelenke gegenüber den Fingern weiter nach außen gehen als zuvor.

Details

  1. Während der Übung neigen die Fingergelenke dazu wieder zu beugen und auch vom Boden abzuheben. Drücke alle Fingergelenke beider Hände mit ein wenig Kraft während der ganzen Übung auf den Boden. Es reicht nicht, wenn es so aussieht, als wären die Fingergelenke gestreckt, sie müssen mit nennenswertem Druck auf den Boden drücken, wenn die Handfläche aufsetzt. Da es sich bei den zu dehnenden Muskeln um polyartikuläre Gelenke handelt, ist die Streckung in jedem einzelnen Gelenk wichtig, auch dem Ellbogen.
  2. Lasse die Schulterblätter unten.
  3. In vielen Fällen ist eine Bewegung der Schultern nach hinten noch nicht möglich.
  4. Häufig wird intensivere Dehnung empfunden, wenn die Hände mehr gedreht werden. Das Auseinanderbewegen der Handgelenke bei unveränderter Position des Mittelfingers (als Referenz) entspricht einer weiteren Exorotation des Oberarms im Schultergelenk.
  5. Diese Haltung funktioniert auch, wenn der Winkel zwischen den Oberschenkeln in upavista konasana noch nicht so groß ist. Der Abstand der Hände ist dann zwar geringer, das tut der Haltung aber wenig Abbruch. Schwieriger wäre eine deutlich beweglichkeitseingeschränkte Ischiocrurale Gruppe, bei der das Becken noch deutlich nach hinten kippt. In diesem Fall könnte ggf. eine Erhöhung unter den Sitzbeinhöckern hilfreich sein.
  6. Diese Haltung wirkt kräftiger und ist wegen der Variation des Winkels mächtiger als die Unterarmdehnung palmar. Beide gehören in die Therapie des Golferellbogens und sind überall dort von Nutzen, wo Sport, Handwerk u.a. die Palmarflexoren des Handgelenks und die Fingerbeuger eingesteift haben.
  7. Verteile den Druck gleichmäßig zwischen Innen- und Außenhand.