yogabuch / pathologie / sinus tarsi syndrom
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Definition
Entzündung des Sinus tarsi, einer Vertiefung zwischen Talus und Calcaneus. Der Sinus tarsi wird von zwei Rinnen gebildet: dem Sulcus calcanei des Calcaneus und dem Sulcus tali des Talus. Er verengt sich von lateral nach medial. Das das Subtalargelenk stabilisierende Lig. talocalcaneum interosseum verläuft durch den Sinus tarsi. Der Sinus tarsi überschneidet sich mit dem Canalis tarsi (Sprunggelenkskanal) oder kann als Teil davon angesehen werden. Diese Strukturen teilen das Subtalargelenk in eine vordere und eine hintere Kammer. Durch ein akutes Supinationstraumata oder iterierte Supinationstraumata wird das Lig. bifurcatum des OSG sowie weitere Weichteile geschädigt. Durch immer wieder gesetzte Erhaltungsreize dieses Reizzustandes bleibt nicht durch die Schmerzhaftigkeit, sondern es kommen auch Degenerationen und Vernarbungen hinzu. Wie ein Experiment gezeigt hat, wird das Instabilitätsgefühl, das dadurch hervorgerufen wird und
teils in einer gestörten Propriozeption der Sehnen begründet sein könnte, durch eine Anästhesie des Bereichs gemindert. 70% der vom Sinus-tarsi-Syndrom Betroffenen weisen eine fibulare Kapselbandruptur im OSG auf oder eine Störung des Tibialis posterior, also Störungen der Bewegungsdimension Pronation–Supination.
Ursache
- Supinationstrauma
- Overuse
- direktes Trauma
- Fußdeformitäten
- Instabilitäten
- Sprunggelenks–Arthritiden
- Normvarianten der Knochenform
- Nervenkompressionssyndrom im Sinus tarsi
Prädisponierend
Diagnose
- palpatorisch: Druckschmerzhaftigkeit
- Test auf Schmerzlosigkeit bei Lokalanästhesie
- ggf. Röntgen, Sono, MRT
Symptome
- anterolateraler Belastungsschmerz an der Spitze des Malleolus lateralis
- oft: instabiles Gefühl des Fußgelenks
- Entzündungszeichen
- Schmerzverstärkung durch Inversion oder Eversion des Fußes
- ggf. Ruheschmerz
Komplikationen
- Chronifizierung des Schmerzphänomens
- sportliche Einschränkungen
- Veränderungen des Gangbildes wegen Schmerzvermeidung und deren Folgen
- Instabilität des OSG
- Sprunggelenkarthrose
- Nervenschädigung
Therapie
- wenn möglich konservativ: PT, physikalische Therapie, Lymphdrainage, NSAR
- Orthese
- operative Intervention ist selten erforderlich
DD
- Coalitio calcaneonavicularis
- Coalitio talocalcanei
- Coalitio calcaneocuboidei
- Stressfrakturen des Calcaneus: im Corpus oder am Processus anterior (vor allem bei Läufern)
- Gelenkschäden nach Calcaneus–Frakturen
- Osteophyten
- Neuropathien, etwa Radikulopathien