yogabuch / pathologie / patellasehnenruptur
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Definition
Der Patellasehnenruptur geht häufig eine bereits länger bestehende Störung voraus, das Patellaspitzensyndrom (Jumper’s knee). Bei der Patellasehnenruptur kann eine Patella alta zu sehen sein, während bei der Quadrizepssehnenruptur eine Patella baja zu sehen ist. Das Röntgen zeigt gegebenenfalls Traktionsosteophyten, das Ultraschall eine ödematös verdickte Sehne. Diese Phänomene liegen allerdings auch nicht selten in asymptomatischen Fällen vor, vor allem bei älteren Patienten. Bildgebung und Klinik können hier deutlich auseinanderfallen. Vor allem zum Ausschluss differentialdiagnostisch relevanter Erkrankungen eignet sich die MRT sehr gut. Bei beiden Sehnenrupturen sollte ein Röntgen eine Patellafraktur ausschließen. Eine transversale Fraktur kann sowohl eine Patella alta als auch eine Patella baja, was pathognomonisch ist. In diesem Fall muß trotzdem ein Röntgen erfolgen, um die Fraktur genau darzustellen, bevor Patella operativ versorgt wird.
Im Falle einer Patellasehnenruptur ist die Therapie bis auf weiteres konservativ, nach 6 Monaten erfolgloser Therapie kann anderweitig entschieden werden. Insbesondere wenn die Schmerzen nur nach Belastung oder während und nach Belastung auftreten, ist eine konservative Therapie vielversprechend. Die relevante Muskulatur sollte begutachtet werden, häufig liegt ein Hypertonus des Quadrizeps vor, ebenso disponiert mangelnde Muskeleistungsfähigkeit. Eine Studie an 14 bis 18-Jährigen Basketballspielern zeigte einen Zusammenhang zur Verkürzung der Ischiocruralen Gruppe. Eine positive Studienlage zu NSAR gibt es nicht, zumal diese Medikamente einen nachteiligen Einfluss auf die Sehne ausüben, Fußdeformitäten hingegen sollten versorgt werden. Regelmäßiges, tägliches Training, auch mehrmals am Tag ist einer der wichtigsten Therapiepfeiler. Die Bewegung müssen langsam und sauber ausgeführt werden, der exzentrische Zeitanteil kann deutlich und die Flexion auf 60 Grad begrenzt werden. Wie bei vielen anderen Insertionstendopathien kann im rehabilitativen Training eine Schmerzauslösung bis zu NRS 3 oder 4 mit entsprechendem Nachhall toleriert werden. NSAR können kurzfristig Schmerzen in dort wirken, stellen aber ein deutliches Rupturrisiko dar. Neovaskularisierungen der Sehnen können medikamentös verödet werden. Auch ein positiver Effekt von PRP und dessen Überlegenheit gegenüber extrakorporaler Schockwellentherapie ist beschrieben.
Patellasehnenrupturen werden grundsätzlich operativ versorgt, Rupturen der Quadrizepssehne ebenfalls. Partielle Rupturen der Quadrizepssehne hingegen können mit entsprechender Ruhistellung konservativ versorgt werden. Bei der konservativen Therapie der Quadrizepssehenentendinopathie muss die extrakorporale Stoßwellentherapie adäquat dosiert werden, da Überdosierungen zur Schädigung der Sehne neigen.
Ursache
- traumatisch
- Flexionstrauma des Kniegelenks bei angespanntem Quadrizeps
- hohe Belastung des Quadrizeps bei bestehenden Vorschäden der Sehne
Prädisponierend
- Vorschäden der Quadrizepssehne
- Fluorchinolone
- Kortison-Therapie
- sehnenschädigende Grunderkrankungen wie CED
- RA
- Ehlers-Danlos-Syndrom
Symptome
- lautes, knallendes Geräusch beim Riss ausgeprägte Kraftminderung zur Streckung des Kniegelenks Schwellung, Hämatom Infrapatellare Schmerzen palpable Kontinuitätsunterbrechung Patella alta
Diagnose
- Palpation
- Anamnese
- Sono
- MRT
Komplikationen
Therapie
- Belastungsstopp, Ruhigstellung
- Totalrupturen: OP
- Teilrupturen ggf. konservativ