pathologie: patellafraktur

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Patellafraktur

Definition

Patellafrakturen sind in der Regel Folge eines direkten Anpralltraumas.
Das kann ein adäquates direktes Trauma sein, meist ein Sturz auf die
Patella oder ein Dashboardtrauma, oder auch ein inadäquates indirektes Trauma bei vorgeschädigter Kniescheibe, bei dem schon eine kräftige, meist exzentrische Kontraktion des Quadrizeps die Patella brechen kann. Meist reißen dabei auch danach die Retinakuli als Reservestreckapparat. Man unterscheidet dabei die Frakturtypen nach Verlauf der Frakturlinie. Ist eine Fraktur disloziert und sind Retinacula zerrissen, muss operativ interveniert werden. Querfrakturen, also Frakturen in transversaler Richtung, sind wegen des Zugs des Quadrizeps besonders schwierig. Konservative Versorgung ist stabilen Frakturen ohne Dislokation oder nur mit sehr geringen Grad an Dislokation vorbehalten. Zur Beurteilung reicht in der Regel ein Röntgen aus. Querfrakturen mit einer Dislokation von mindestens 2 mm und Trümmerfraktur müssen obligat operativ versorgt werden. Bereits kurz nach der Operation, meist am folgenden Tag erfolgt eine moderate Teilbelastung an Unterarmgehhilfen. Ist die radiologische Nachkontrolle nach 7 Wochen gut, kann die Belastung sukzessive gesteigert werden. In den ersten zwei Wochen darf nur bis 60 Grad gebeugt werden, anschließend wird auf 90° gesteigert, um ab der 6. Woche Post-OP den vollen Bewegungsspielraum wieder zu erarbeiten. Orthesen sind selten nötig.

Ursache

  1. direkte Trauma: Anpralltrauma. Indirektes Trauma: inadäquate Trauma mit starker Kontraktion des Quadrizeps

Diagnose

  1. klinisch mit Palpation; Röntgen

Symptome

  1. je nach Frakturtyp ggf. Spalt zwischen gespaltenen Anteilen der Patella
  2. Gelenkerguß; bei direktem Trauma auch Prellmarke

Therapie

  1. konservativ nur bei Frakturen ohne oder mit nur sehr geringer Dislokation, sonst OP, Unterarmgehhilfen

Asana-Praxis

In der Zeit nach der Patellafraktur werden der Quadrizeps und andere Beinmuskulatur eine Atrophie durch die Schonung erfahren. Entsprechend den gegebenen Auflagen an Belastung im Sinne des Gewichts und der Beugung des Kniegelenks können diese Effekte mit Stehhaltungen aufgearbeitet werden. Insbesondere eignen sich die asymmetrischen Stehhaltungen gut dazu, entstandene – sowie möglicherweise vorher schon vorhandene – Seitendifferenzen aufzuarbeiten. Im Folgenden sind nur die wichtigsten von Atrophie betroffenen Muskeln aufgeführt, andere werden bei den entsprechenden Übungen aber mittrainiert. Im Vordergrund stehen erst einmal kräftigende Haltungen. Erlittene Einbußen an Beweglichkeit können hier kurzfristig in Kauf genommen und später wieder aufgearbeitet werden.

Asanas

Kräftigung

Asanas in 812: Kräftigung des Quadrizeps
Asanas in 742: Kräftigung der Abduktoren
Asanas in 752: Kräftigung der Abduktoren
Asanas in 722: Kräftigung der Ischiocruralen Gruppe
Asanas in 852: Kräftigung der Plantarflexoren
Asanas in 862: Kräftigung der Supinatoren des Fußgelenks
Asanas in 872: Kräftigung der Pronatoren des Fußgelenks
Asanas in 737: Kräftigung der Exorotatoren des Hüftgelenks
Asanas in 732: Kräftigung der Endorotatoren des Hüftgelenks

Dehnung

Asanas in 811: Dehnung des Quadrizeps
Asanas in 741: Dehnung der Abduktoren
Asanas in 751: Dehnung der Abduktoren
Asanas in 721: Dehnung der Ischiocruralen Gruppe
Asanas in 851: Dehnung der Plantarflexoren
Asanas in 861: Dehnung der Supinatoren des Fußgelenks
Asanas in 871: Dehnung der Pronatoren des Fußgelenks
Asanas in 736: Dehnung der Exorotatoren des Hüftgelenks
Asanas in 731: Dehnung der Endorotatoren des Hüftgelenks