asana: supination des fußes üben

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letzte Änderung: 3.8.2025
Trivialname: Supination des Fußes üben
Niveau: A

Klassifizierung

klassisch: funktionale Übung

Kontraindikation

Wirkungen

(862) Kräftigung der Supinatoren des Fußgelenks, hier: Tibialis posterior

Vorbereitung

Zu dieser funktionalen Übung werden keine Vorübungen angegeben.

Nachbereitung

abgeleitete asanas:

ähnliche asanas:

Diagnostik (Nr.)

(862) Supinatoren des Fußgelenks, hier Tibialis posterior

In dieser Haltung wird eine Schwäche des Tibialis posterior dadurch erkennbar, daß es unmöglich ist oder schwerfällt, den Innenfuß anzuheben oder dies nur in Kombination mit dem Anheben der Ferse zu bewerkstelligen. In letztem Fall wird der Trizeps surae als Supinator mit akquiriert, was unterhalb eines geringen Grades an Pronation möglich ist.

Varianten:

mit Gewicht

Anleitung

  1. Suche oder konstruiere eine schräge Fläche und gehe in den Einbeinstand mit dem Standfuß senkrecht zum Gradienten der Fläche, die Fußinnenkante hangabwärts zeigend.
  2. Hebe aus Kraft der Supinatoren den Innenfuß ohne die Ferse anzuheben oder den Hallux.
  3. In der statischen Ausführung halte den Innenfuß angehoben, in der dynamischen Ausführung senke und heben ihn wiederholt, solange Kraft zur kontrollierten Ausführung vorhanden ist.

Details

  1. Der Tibialis posterior ist in dieser Übung der wichtigste ausführende Muskel bei der Supination, da der ebenfalls supinierende Trizeps surae hier nicht angesprochen wird dadurch, daß der Außenfuß und die Ferse auf dem Boden bleiben sollen. In der Literatur wird das Verhältnis des vom Tibialis posterior erzeugten Drehmoments in die Richtungen Plantarflexion zu Supination mit Werten zwischen 1:1,5 und 1:4 angegeben. Die in der Reihenfolge der Kraft nächsten Supinatoren sind der Tibialis anterior und der Extensor hallucis longus, die ebenfalls in der Übung möglichst nicht benutzt werden, da der äußere Vorfuß schwer am Boden bleibt. Somit dürfte es sich hier um eine gute Möglichkeiten handeln, den Tibialis posterior unter seinen Synergisten recht gezielt anzusprechen. Nichtsdestotrotz kann diese Übung die Heel raises nicht ersetzen, da zwar der Kraftarm des Tibialis posterior zur Supination deutlich größer ist als zur Plantarflexion, der Lastarm aber auch im Vergleich mit den Heel raises ungleich geringer.
  2. Die Wahl der Neigung der schrägen Ebene ist nicht unerheblich. Sie ist ohnehin durch die gegebene Pronationsfähigkeit begrenzt, die beim Menschen ungleich geringer ist als die Supinationsfähigkeit. Es muß empfohlen werden, sich bei steileren Flächen mit einer Hand festzuhalten, um ein durch Unsicherheit oder Unachtsamkeit entstehendes Pronationstrauma beim zu raschen Absenken des Innenfußes zu vermeiden. Auch wenn die Krafteinwirkung nicht so groß sein dürfte wie bei den im Alltag (ungleich seltener als Supinationstraumata) geschehenden Umknickverletzungen in Richtung Pronation, so muß dies doch strikt verhindert werden, schließlich können Pronationstraumata leicht zu weit schwereren Verletzungen mit Riß des Syndesmosebandes und Brüchen führen als Supinationstraumata. Im Rahmen dessen sollte die Neigung so groß sein, daß der Innenfuß gerade noch auf dem Boden aufgesetzt werden kann, Abstützen mit einer Hand vorausgesetzt. Dadurch dürfte der Kipppunkt, an dem die supinatorische Wirkung des Trizeps surae in eine pronatorische umschlägt (der Trizeps surae hat eine Funktionsumkehr in dieser Bewegungsdimension bei einer Pronation von je nach Quelle über 10°) überschritten werden, so daß sichergestellt ist, daß zu Beginn der Bewegung den Innenfuß abzuheben, der Trizeps surae nicht synergistisch mitarbeitet, sich die potentiell möglichen Synergisten also auf Tibialis anterior und der Extensor hallucis longus beschränken, die weitgehend ungenutzt bleiben, da der Vorfuß auf dem Boden bleibt und der Hallux nicht angehoben wird. Unterbleibt beides vollständig, kann man sicher sein, daß diese Synergisten nicht mitarbeiten, schließlich erzeugt ein Muskel immer Drehmomente in allen Bewegungsdimensionen, die er bedient, gleichzeitig. Im Falle des Extensor hallucis longus wäre zu sehen, daß der Hallux sich vom Boden zu heben beginnt.
  3. Der wichtigste Zweck dieser Übung ist, eine über die Balancehaltungen hinausgehende, effektive und effiziente Kräftigung des Tibialis posterior zu erreichen, um einem PTTD entgegenzuwirken und damit die Ausprägung eines Calcaneus valgus und konsekutiv eines Senkfußes und später eines Plattfußes Einhalt zu gebieten. Die Kräftigung kann natürlich nur errreicht werden, wenn nicht schon die Sehne des Tibialis posterior derart elongiert ist, daß er trotz adäquater Innervation kein supinatorisches Drehmoment mehr erzeugt. Dieses derart elongierte spätere Stadium der PTTD entzieht sich konservativer Therapie.
  4. Der Fuß sollte grob so aufgesetzt werden, daß seine Längsachse senkrecht zum Gradienten der Fläche, also der Richtung größter Steigung ist, genauer, die physikalische Stützbasis, idealisiert als stützende Linie von den Processus des Calcaneus zum MTP 5, senkrecht zum Gradienten ist. Das schafft die größtmögliche Krafterfordernis zur Supination.
  5. Diese Übung wird am besten nicht in Schuhen ausgeführt, da einiges an Wirkung in deren Elastizität verloren gehen kann und anders herum, die Elastizität die propriozeptive Steuerung der Bewegung erschwert. Dünne Barfußschuhe sollte noch eine sinnvolle Ausführung ermöglichen. Wenn die stützende Fläche sich in der Position mit angehobenem Innenfuß als unangenehm hart erweisen sollte, oder spezifische Druckempfindlichkeiten auftreten sollten, benutze so wenig Weichheitsvermittler wie möglich, etwa Patches aus Matte.
  6. In der Ausgangsstellung, also bei weiter Pronation, kann es bei Vorliegen eines subfibularen Impingements zu den entsprechenden Schmerzen kommen. Dann kann die schräge Ebene ein wenig flacher gewählt werden, ersatzweise würde der Fuß nur so weit abgesenkt, daß die Schmerzen nicht auftreten. Diese Fragestellung betrifft vor allem Menschen mit Senkfuß und Plattfuß, da der Calcaneus valgus bzw. der Rückfußvalgus den Raum zwischen Fibula und Calcaneus deutlich verengt und die Sehnen der plantarflektierender Anteile der Fibularisgruppe komprimieren können, (Fibularis longus und Fibularis brevis sowie mögliche weitere plantarflektierende Fibularis-Varietäten).

Varianten

mit Gewicht

Anleitung

  1. Führe die Übung wie oben beschrieben aus, halte jedoch eine hiinreichend schwere Kurzhantel in der seitengleichen Hand.

Details

  1. Wenn die Kurzhantel in der kontralateralen Hand gehalten wird, so ergibt sich als Zusatznutzen eine gewisse Kräftigung der Abduktoren des Standbein, also etwa der kleinen Gluteen und einiger Rumpfmuskeln.