asana: radialabduktion und ulnarabduktion üben

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Radialabduktion und Ulnarabduktion üben

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letzte Änderung: 30.10.2023
Niveau: A

Klassifizierung

Funktionale Übung

Kontraindikation

Bei einem Golferellbogen gilt eine besondere, unten beschrienene Verfahrensweise für die Ausführung der Pronation, das gleiche gilt für die Supination im Falle eines Tennisellbogens.

Diagnostik

Bei der Pronation des Arms auftretender Schmerz am medialen Epicondylus des Humerus weist mit einer deutlichen Wahrscheinlichkeit auf einen Golferellbogen hin, aber auch Radialabduktion und Palmarflexion können darauf hinweisen. Eine lokale Druckschmerzhaftigkeit am medialen Epicondylus und im Bereich der unmittelbar nach distal anschließenen den Sehnen erhärtet den Verdacht. Im Falle einer Druckschmerzhaftigkeit am lateralen Epicondylus und Schmerzhaftigkeit der Supination sowie Schmerzhaftigkeit der Dorsalflexion oder Ulnarabduktion liegt der Verdacht auf einen Tennisellbogen nahe. Beachte, daß Mischtypen des Golferellbogen und des Tennisellbogen nicht selten sind. Auch ein gleichzeitiges Auftreten beider Störungen ist möglich.

Anleitung

  1. Mit dieser Übung können sowohl die ulnaren als auch die dorsalen Abduktoren gekräftigt werden. Sitze auf einem Stuhl oder stehe. Halte den Unterarm senkrecht neben dem Becken mit der Handfläche zum Becken zeigend. Halte eine Kurzhantelstange mittig gegriffen und beuge das Handgelenk nach ulnar bzw. radial. Wenn sich das als gut verträglich erweist, kann die Kurzhantelstange asymmetrisch gegriffen werden, so daß der längere Teil auf der ulnaren bzw. radialen Seite liegt und die entsprechende Muskulatur gekräftigt werden kann.
  2. Für die Radialabduktion lege den Unterarm vor Dir waagerecht auf eine passende Erhöhung wie eine Hantelbank, zwei oder drei flach übereinandergelegte Klötze oder eine entsprechende Anzahl an Schulterstandplatten, so daß der Unterarm mit der Hantel frei bewegt werden kann. Falls kein Hilfsmittel verfügbar ist, kann das in sitzender Position auch der eigene Oberschenkel sein. Für die Ulnarabduktion bieten sich zwei Ausführungen an: a) lege bei weit eingedrehten Oberarm den Unterarm auf eine Erhöhung etwa auf Schulterhöhe oder b) lasse den Arm neben dem Körper hängen.
  3. Je nach angestrebter Beanspruchung greife eine unbestückte Kurzhantelstange ein wenig bis weit von der Mitte entfernt, so daß das längere Ende auf der Seite des Daumens liegt.
  4. Kippe das Handgelenk mit der Hantelstange genau in Richtung Radialabduktion bzw. Ulnarabduktion und vermeide dabei eine Beugung des Handgelenk in Richtung Dorsalflexion oder Palmarflexion.

Details

  1. Anders als bei der Übung Supination und Pronation des Arms üben können hier nicht beide Bewegungen gleichzeitig in einem Aufbau geübt werden. Lediglich mit herabhängendem Arm wie in b) beschrieben läßt sich gleichzeitig ein gewisses Maß an Radialabduktion üben. Beachte jedoch, daß bei der Ausführung die Schwerkraftwirkung deutlich ungünstiger und deshalb die Wirkung deutlich geringer ist als in a) bei waagerechtem Unterarm, wo diese bei genau gestrecktem Handgelenk maximal ist, weshalb diese Varianten auch empfohlen werden.
  2. Hier kann die Wirkung der Übung gut über den genauen Punkt bestimmt werden, an dem die Hantelstange gegriffen wird, also über das Verhältnis der beiden (radialen und ulnaren) Überstände der Stange. Falls die Wirksamkeit nicht hinreichen sollte, kann die Hantelstange mit einer passenden Scheibe bestückt werden.
  3. Aufgrund des Verlaufs der angesprochenen Muskeln, die hauptsächlich Palmarflexoren und Dorsalflexoren des Handgelenks sind, ist deutliche Aufmerksamkeit geboten, damit die Hand mit der Hantelstange nur die gewünschten Bewegungen ausführt und nicht Dorsalflexion und Palmarflexion im Handgelenk.
  4. Beim Golferellbogen kann der Flexor carpi ulnaris sowie der Flexor carpi radialis, also die beiden vom medialen Epicondylus ausgehenden Haldgelenkpalmarflexoren betroffen sein, im Falle des Tennisellbogens die beiden Handgelenkdorsalflexoren Extensor carpi radialis brevis (nicht der Extensor carpi radialis longus, da dieser von dahinterliegenden Sulcus ausgeht) und der Extensor carpi ulnaris. Zeigen die jeweiligen Muskeln Belastungsschmerzhaftigkeit, so sollte überwiegend unterhalb der Schwelle der Schmerzauslösung geübt werden. Ergänzend dazu kann einmalig eine Schmerzauslösung von NRS 6 bis 8 in isometrischer Position bei großer Sarkomerlänge für 10 bis 30 Sekunden gehalten und beobachtet werden, ob der Schmerz dabei erkennbar nachläßt. Dann kann bis zu dreimal täglich ein solcher Vorgang praktiziert werden, die überwiegende Zeit sollte aber mit max. NRS 2 bis 3 geübt werden.