pathologie: meniskusganglion

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Definition

Das Meniskusganglion ist eine Synovialzyste, meist an der Meniskusbasis. Da die meisten Autoren nicht zwischen Synovialzysten und Ganglionzysten unterscheiden, ist der Begriff Meniskusganglion gebräuchlich. Der Gipfel liegt bei Männern und jenseits des 50. Lj. Der Außenmeniskus ist häufiger betroffen als der Innenmeniskus. Eine Quelle gibt an bei 10% aller arthroskopierten Außenmeniskusläsionen ein Meniskusganglion vorgefunden zu haben, andere Quellen geben 3-15% an. Erstere Quelle fand bei 246 Innenmeniskusarthroskopien kein einziges Innenmeniskusganglion vor. Unabhängig von der sehr unterschiedlichen Inzidenz sind Innenmenismusganglien eher traumatisch bedingt, Außenmeniskusganglien eher degenerativ.
Oft liegen die Außenmeniskusganglien in der Nähe des Capitulum fibulae. In diesem Bereich liegende Zysten ändern ihre Größe oft mit der Flexion des Kniegelenks: sie sind sie semiflektierter oder in gestreckter Stellung des Kniegelenks am größten, ganz anders als die am Vorderhorn liegenden, die bei Streckung am größten sind.

Das Meniskusganglion geht von einer Läsion des Meniskus aus, die meist degenerativer Natur ist und kann bis ca. 1 cm im Durchmesser groß werden und sich bis sichtbar unter die Haut ausdehen. Es liegt direkt breitbasig der Meniskusbasis an oder ist mit einem Stil verbunden. Es verursacht Bewegungsschmerz im Gelenkspalt ähnlich dem bei einer Meniskusläsion. Phänomene wie Schnappen oder Einklemmung sind allerdings selten. Meniskusganglien können auch intrameniskal vorkommen, diese werden schon bei geringer Größe symptomatisch.

Beschrieben sind auch Stenose-Ventilmechanismen von der Bursa m. poplitei (Recessus popliteus) für das Außenmeniskusganglion bzw. Bursa pedis anserinae für das Innenmeniskusganglion.
Eine lokale Höhenzunahme der Meniskusbasis scheint dem Ganglion vorauszugehen.

Meniskusganglien schränken die Gelenkfunktion nicht nennenswert ein, können aber ein Steifigkeitsgefühl ab etwa 90° Flexion hervorrufen.
Am Gelenkspalt kann die Zyste in der Palpation wahrnehmbar werden. Sie zeigt sich in der Palpation zwischen weich und prallelastisch. Ihr Inneres ist serös oder auch gelartig. Abgesehen von der lokalen Zyste liegt durch die Zyste selbst keine Schwellung im Kniegelenk vor. Die Meniskustests sind überwiegend positiv.

Ursache

  1. traumatische oder degenerative Meniskusläsionen
  2. traumatisch: Traumen können die arterielle Versorgung des Meniskus stören und zu schleimiger Degeneration führen, die Zysten ausprägt
  3. Arthritiden des Kniegelenks
  4. Erkrankungen des Kniegelenks mit Überproduktion von Synovialflüssigkeit
  5. mesenchymale Hyperplasie
  6. Overuse

Prädisponierend

  1. degenerative Meniskusschäden
  2. möglicherweise disponieren Alterationen der Tibiacondylen und Femurcondylen

Diagnose

  1. Sono stellt die Zyste dar, das MRT den zugrundeliegenden Meniskusschaden
  2. prallelastische Schwellung am Gelenkspalt
  3. Sono, MRT

Symptome

  1. Bewegungsschmerzhaftigkeit und Belastungsschmerzhaftigkeit am Gelenkspalt, ähnlich denen bei Meniskusschäden
  2. vom Grad der Flexion des Kniegelenks abhängige palpable druckdolente Schwellung am Gelenkspalt von eventuell schwankendem Füllstand. Größere Zysten sind auch sichtbar.
  3. eher selten Meniskuseinklemmung oder Gelenkschnappen

Komplikationen

Therapie

  1. in leichten Fällen Belastungsreduktion, symptomatische Therapie, Kälte, NSAR
  2. Dehnungs- und Kräftigungstraining für die relevante Muskulatur
  3. manuelles nichtinvasives Auspressen
  4. Punktion
  5. Wenn nötig: Arthroskopie zur Beseitigung des Ganglions und Sanierung des Meniskus

Externe Links

https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.3109/17453673808988908
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2008-1047948