yogabuch / pathologie / zerrung
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Muskelzerrung (Distension)
Definition
unphysiologische Dehnung (mehr als 25% der Ruhelage) eines Muskels ohne Faserrisse führt zur Irritation der nichtkontraktilen (messenden und regelnden) Muskelspindeln, was die Tonusregulation stört und zu einem Ödem und einer lokalen Entzündung im Muskel führt. Am häufigsten betroffen sind Adduktoren, Quadrizeps, Bizeps femoris, M. gastrocnemius. Es liegt i.d.R. kein auslösendes Trauma zugrunde.
ICD M62
Ursache
- unphysiologische, nach Kraft oder Dehnungsanforderung nicht dem Trainingsstand oder der Situation entsprechende Beanspruchung
Prädisponierend
– Verhalten
- unzureichender Trainings- oder Dehnungszustand
- unzureichendes Aufwärmen
- Sportarten mit schnell wechselnder Anforderung an die Muskulatur, Sprint, Fußball, Handball, Tennis, Badminton, Squash,..
- Überforderung
- Übermüdung der Muskulatur
- schlechter Allgemeinzustand
- Mangelnde Flüssigkeits- oder Elektrolytzufuhr
- Einnahme anaboler Steroide
– Bewegungsapparat
- Deformitäten des Fußes
– weitere Faktoren
- niedrige Umgebungstemperaturen
- bestehende Erkältung
Diagnose
- Sono zum Ausschluß von Faserrissen und Einblutungen
- Druckschmerzhaftigkeit
- Verhärtung
Symptome
- plötzlich auftretende Bewegungsschmerzhaftigkeit
- krampfartiger Belastungsschmerz
- Dehnungsschmerzhaftigkeit, ziehend bis stechend, Dehnen bessert aber
- Druckschmerzhaftigkeit
- im Gegensatz zu Muskelfaserriss (dort schlagartig): allmähliche Emtwicklung des Schmerzes
- Tonus im Bereich der Zerrung oft erhöht
- verspanntes, verhärtetes Gefühl im Muskel
- kein Funktionsverlust
- ggf. leichte Schwellung
Therapie
- sofortiger Abbruch der Belastung
- PECH:
- nach 1-2 Wochen Schonung sollte die Muskulatur wieder voll Einsatzbereit sein