yogabuch / pathologie / synovialzyste
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Definition
Synovialzysten im strengen Sinne sind nur mit Synovialepithel ausgekleidete Pseudozysten unklarer Ätiologie in Gelenkkapseln, Sehnen oder Bursen. Ihre Wand enthält Granulationsgewebe, Riesenzellen und Histiozyten. Die seröse Flüssigkeit im Inneren ist klar oder nur leicht gefärbt und enthält viele Mukopolysacharide (Polysacharide/Glukosaminglykane). Synovialzysten haben nicht notwendigerweise eine Verbindung zum Gelenkinnenraum. Sie liegen intrakapsulär.
Im Gegensatz dazu sind Ganglionzysten mit Muzin gefüllt, haben ebenfalls nicht notwendigerweise eine direkte Verbindung zum Gelenkraum und enthalten häufig Luft, Blut oder Hämosiderin. Es wird nicht ausgeschlossen, daß sie sich aus Synovialzysten entwickeln. Da sich beide radiologisch, klinisch und in der Handhabung sehr ähneln, werden die Begriffe häufiger synonym verwendet.
70% der Synovialzysten treten zwischen dem 25. und 40. Lj, auf, bei Frauen häufiger als bei Männern. Die häufgisten Synovialzysten sind die des dorsalen Handgelenks, danach der palmaren Seite des Handgelenks. An Schultergelenk und Hüftgelenk treten auch paralabrale Synovialzysten auf. Auch an den Facettengelenken der WS treten sie nicht selten auf. Spinale Synovialzysten sind extradurale Hernien der Gelenkkapsel und werden bei 1-10% der Bevölkerung vermutet. Hauptlokalisationen sind L4-L5 und C5-C6 sowie C7-Th1. Sie nehmen mit den altersbedingten Veränderungen der WS zu. In 50% sind dies Zufallsbefunde, sonst stehen sie mit Radikulopathien in Verbindung. Je nach Lage und Größe können sie auch zu Spinalkanalstenosen und Rückenschmerzen bis hin zum Cauda-equina-Syndrom führen.
Nach Lokalisation unterscheidet man in:
- juxtaartikulär: intraossär (subchondral und ohne synoviale Auskleidung) oder in den Weichteilen
- periosteal
- intraartikulär, dann meist extrasynovial-intrakapsulär. Im Kniegelenk liegen sie dann etwa in einem der Kreuzbänder oder im Hoffa’schen Fettkörper. Davon ab kommen sie in der Schulter auch in der langen Bizepssehne vor.
- intramuskulär
Synovialzysten sind meist schmerzlos und in der Palpation prallelastisch. Sie entstehen meist binnen weniger Wochen und lassen sich nicht selten durch Druck verkleinern oder zum Verschwinden bringen, rezidivieren aber oft. Auch konservative Maßnahmen des Gelenks wie Immobilisierung, Antiphlogistika oder Punktion können sie zum Verschwinden bringen, ebenfalls mit Rezidivneigung. Schränken sie die Funktion des Gelenks ein oder drücken auf einen Nerven, müssen sie invasiv entfernt werden, liegen sie unter der Haut, reicht eine Lokalanästhesie.
Ursache
- Overuse des Gelenks, welcher zur Prolieferation von Mesenchym, Degeneration von Bindegewebe oder zur Überproduktion von Hyaluronsäure führt.
- degenerative oder entzündliche Prozesse (Arthritis)
Prädisponierend
Diagnose
- klinisch
- Sono, MRT
Symptome
- je nach Größe und Lage symptomfrei
- ggf. Druckschmerz bei ungünstiger Gelenkposition
- ggf. Radikulopathien
Therapie
- Bei spinalen Synovialsysten schlägt konservative Therapie meist fehl, daher perkutane Zystektomie