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Zehengrundgelenke

Die Zehengrundgelenke (Articulationes metatarsophalangeae, MTP) sind die Gelenke, in denen sich die ersten (proximalen) Phalangen (Glieder) der Zehen relativ zu den jeweiligen proximal davon liegenden Köpfchen der Mittelfußknochen (Caput ossis metatarsi) bewegen. Seitlich werden die Grundgelenke von Kollateralbändern stabilisiert.

Die Grundgelenke sind Kugelgelenke, deren Beweglichkeit jedoch deutlich eingeschränkt wird. Den konvexen Anteil stellen die Metatarsalia, die proximalen Phalangen stellen die konvexen Gelenkpfannen. Im Gegensatz zu den Fingergrundgelenken sind bei den Zehengrundgelenken Dorsalflexionen (Extensionen) bis über 90° physiologisch. Diese Beweglichkeit ist bei den Fingergrundgelenken pathologisch, etwa im Rahmen eines Hypermobilitätssyndroms. Der Bewegungsspielraum reicht aktiv bis ca. 70° Dorsalflexion, passiv bis gut 90°. In Richtung Plantarflexion der Zehengrundgelenke stehen aktiv wie passiv nur rund 50° zur Verfügung.

Das Großzehengrundgelenk stellt mit zwei plantaren Sesambeinen einen Sonderfall dar, das laterale Sesambein ist mit dem lateralen Kopf des Flexor hallucis brevis verbunden, der zusätzlich lateral an der
Grundphalanx ansetzt, das mediale Sesambein ist mit dem medialen Kopf des Flexor hallucis brevis und dem Abduktor hallucis verbunden, der zusätzlich an der medialen Grundphalanx ansetzt. Vor allem der
Flexor hallucis brevis ist bei der Plantarflexion der Großzehe und damit beim Abrollvorgang des Fußes beteiligt. Der Abduktor hallucis beteiligt sich daran ebenfalls mit einer gewissen plantarflektorischen Wirkung.
Die physiologische Kinetik wird bei Verschiebung der Sesambeine durch deren Verlagerung nach lateral und (zumindest, was das laterale Sesambein betrifft, entlang des 1. Mittelfußknochens auch nach dorsal)
im Rahmen eines Hallux valgus maßgeblich beeinträchtigt.

Wie die Finger besitzen auch die Zehen keine Adduktions- oder Abduktionsfähigkeit in den Interphalangealgelenken und deshalb auch keine in diese Richtungen stabilisierende Muskulatur, so daß Varusstresse und Valgusstresse in den Interphalangealgelenken in asanas verhindert werden müssen, um die Kollateralbänder vor Schaden zu schützen.

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