exploration: supinierende Wirkung des soleus

yogabuch / exploration / supinierende wirkung des soleus

Feedback: Wir freuen uns zu hören, was Sie über diese Beschreibung denken, geben Sie uns Feedback unter:
postmeister@yogabuch.de
letzte Änderung: 30.5.2024
Name: supinierende Wirkung des Soleus

Anleitung

  1. Führe die Soleusdehnung am Klotz mit viel Druck auf dem Fuß und der Fersen auf dem Boden bleibend aus und beobachte, ob das gebeugte Knie nach innen ausweicht, der Unterschenkel sich also in die Exorotation im Kniegelenk dreht.

Details

  1. Aufgrund der supinierenden Wirkung des Soleus wird die Tendenz des Fußes zu zunehmender Supination umso größer, je größer das Maß der Gegenbewegung zur Aktion des Soleus ist, also zur Plantarflexion. Der Fuß muß also mit zunehmender Dorsalflexion immer mehr supinieren oder zumindest, je nach Beweglichkeit, weniger pronieren.
    Da der Vorfuß in dieser Exploration mit viel Druck auf den Klotz gedrück ist, muss er als Punctum Fixum betrachtet werden. Daher weicht das Knie in die Richtung geringerer Pronation des Fußes aus, nach medial. Versucht man nun, das Knie nach lateral zu korrigieren, wird die Spannung im Soleus spürbar höher, und ggf. die Ferse hebt ab.
  2. Diese Exploration weist nach, wie wichtig die Flexibilität des Soleus ist, wenn man Tätigkeiten oder Sportarten mit weiten Dorsalflexionen des Fußgelenks bei gebeugten Kniegelenken ausführt. Schon das Treppesteigen kann, je nach Beweglicheit, eine Exorotation des Unterschenkels im Kniegelenk bei jedem Aufsetzen des Fußes auf die nächsthöhere Stufe mit sich bringen, was Scherkräfte verursacht, die vor allem den Menisken schaden, da das Ausmaß an Rotation sich bei der Bewegung verändert, weil die erzwungene Exorotation des Unterschenkels sich mit Strecken des Kniegelenks wieder vermindert. Zudem bewegt sich das Knie unter einer kinetischen Last mit einem sehr großen Teilkörpergewicht.
  3. Für das gestreckte oder weitestgehend gestreckte Kniegelenk ist obige Betrachtung nicht übertragbar, da einerseits der Gastrocnemius der die Dorsalflexion einschränkende Muskel ist, und andererseits ohnehin das Kniegelenk mehr oder weniger vollständig in der Schlußrotation ist.
  4. Bei guter Flexibilität des Soleus tritt der beschriebene Effekt deutlich geringer ausgeprägt auf.