exploration: angulus_inferior_beobachten

Angulus inferior (untere Schulterblattspitze) beobachten


Feedback: Wir freuen uns zu hören, was Sie über diese Beschreibung denken, geben Sie uns Feedback unter:
postmeister@yogabuch.de
letzte Änderung: 30.5.2003
Name: Angulus inferior (untere Schulterblattspitze) beobachten

Anleitung

  1. Stehe in tadasana. Lege den linken Arm mit dem Handrücken auf den Rücken und führe die Spitze des linken Mittelfingers zum Angulus inferior des rechten Schulterblatts.
  2. Hebe den rechten Arm langsam nach rechts außen in die Lateralabduktion an und versuche den Kontakt des linken Mittelfingers mit dem rechten Angulus inferior so lange als möglich aufrecht zu erhalten. Bei etwa 90° Lateralabduktion sollte zu beobachten sein, dass sich das Schulterblatt langsam vom Finger löst. Bei voller Lateralabduktion kann man dann mit dem Finger wenige Zentimeter weiter außen und minimal weiter kranial wieder auf das Schulterblatt stoßen.
  3. Als nächstes hebe den rechten Arm in 90° laterale Abduktion. Versuche das Schulterblatt im Folgenden weitestmöglich retrahiert zu halten. Bewege den Arm in immer weiterer und schließlich in maximale transversaler Adduktion. Nimm dabei den Punkt wahr, an dem der Kontakt des Fingers zum Angulus inferior nicht mehr aufrechtzuerhalten ist und ermiß, wie viel transversale Adduktion aus der Protraktion des Schulterblatts stammt. Suche danach den Bereich, in dem die Bewegung des Arms nach ventral sowohl als Bewegung im Glenohumeralgelenk als auch durch Protraktion des Schulterblatts ausgeführt werden kann.
  4. Im dritten und leichtesten Teil starte mit deprimiertem , retrahierten Schulterblatt und beginne dies zu elevieren. Nimm auch hier wieder wahr, wann der Finger sich vom Angulus inferior löst, aber auch wie viel Weg mit dem Schulterblatt in Richtung Elevation dann noch zurückgelegt werden kann.

Details

  1. Diese Exploration demonstrieren verschiedene Dinge, zuerst die Notwendigkeit der Außenrotation des Schulterblattes für weite Abduktion im Schultergelenk. Diese Tatsache ist im Wesentlichen unabhängig von dem Grad der Elevation oder Depression des Schulterblatts.
  2. Der zweite Teil zeigt die Abhängigkeit weiter transversaler Adduktion von der Protraktion der Schulterblätter. Als Bewegung im Glenohumeralgelenk ist die transversale Adduktion nur bis zu einem gewissen Maß möglich. Soll der Arm darüber hinaus weiter nach medial bewegt werden, so geschieht das aus der Protraktion des Schulterblatts. Dazwischen gibt es einen Bereich, in dem die Bewegung des Arms sowohl als Bewegung im Glenohumeralgelenk als auch durch Protraktion des Schulterblatts ausgeführt werden kann. Diesen Bereich zu finden erfordert ein wenig Körperbewußtsein, um mit den Muskeln des Glenohumeralgelenks in diesem eine feste Position beizubehalten, während das Schulterblattprotrahiert.
  3. Der dritte Teil ist deutlich der einfachste, es wird nur das Schulterblatt angehoben und beobachtet, wann der Finger den Kontakt zum Angulus inferior verliert, sowie wie weit sich das Schulterblatt dann noch elevieren läßt. Wie in einer anderen Exploration gezeigt, ist das Ausmaß der möglichen Elevation besonders bei eingeschränkt beweglichen Schultern stark vom Maß der Abduktion abhängig, so daß das Beschriebene mit verschiedenen Abduktionswinkeln getestet werden kann.