pathologie: epiphyseolysis capitis femoris

yogabuch / pathologie/

Epiphyseolysis capitis femoris / jugendliche Hüftkopflösung

Definition

Lösung der Epiphyse des Femurkopfes mit folgender lastgemäßer Dislokation des Schenkelhalses relativ zum Hüftkopf nach ventral, lateral und kranial. Mit einer Inzidenz von 10/100.000 eher seltene Störung des Bewegungsapparates im Wachstum. M:W 3:1. Besonders im Rahmen eines Klinefelter-Syndroms zeigt sich ein eunuchoider Hochwuchs. Die meisten Fälle der Epiphyseolysis capitis femoris treten im Rahmen eines Fröhlich-Syndroms auftreten, also bei adipösen männlichen Patienten mit Entwicklungsverzögerung, treten sie seltener auch unabhängig davon bei eher asthenischen Kindern im Rahmen bestimmter Sportarten oder Tätigkeiten auf wie längeren Wanderungen oder Inlineskaten. Auch Fußball führt nicht selten zu einer Veränderungen im Bereich der Epiphyse. Die sportliche Tätigkeit muß im Rahmen dieser Veränderungen bewertet werden.

ICD M93.0

Ursache

  1. unbekannt, unklares Mißverhältnis zwischen physiologisch auftretendenden Scherkräften und Belastbarkeit

Prädisponierend

  1. reduzierte Antetorsion des Oberschenkelhalses
  2. Coxa retrotorta (Verdrehung des Oberschenkelhalses nach dorsal), daher reduzierte Antetorsion
  3. schräggestellte Epiphysenfuge
  4. Übergewicht
  5. Hypophyseninsuffizienz
  6. Hypothyreose
  7. HGH-Mangel
  8. Hypogonadismus
  9. hormonelle Störungen in der Pubertät
  10. genetische Prädisposition

Diagnose

  1. Röntgen
  2. Tests und Zeichen: Drehmann-Zeichen

Symptome

  1. Leistenschmerzen
  2. Knieschmerzen
  3. ventrale Schmerzen im Oberschenkel
  4. seltener: Hüftschmerzen
  5. gestörtes Gangbild: exorotiert, hinkend
  6. im akuten Verlauf: Bild einer Oberschenkelhalsfraktur, Intoleranz von Belastung, starke Bewegungsschmerzaftigkeit

Komplikationen

  1. FAI (Femoro Acetabuläres Impingement) bei Hüft-Endorotation und Hüftflexion
  2. hohes Risiko für Hüftkopfnekrose
  3. Chondrolyse (Waldenström-Syndrom – nicht zu verwechseln mit Morbus Waldenström)
  4. Labrumschäden, Knorpeldegeneration, frühzeitige Coxarthrose, Notwendigkeit einer TEP

Therapie

  1. im akuten Fall: vollige Bettruhe bis zur OP
  2. OP, verschiedene Techniken. Eine konservative Verfahrensweise existiert nicht.