pathologie: hammerzehe

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Hammerzehe / Digitus malleus

Definition

Die Hammerzehe beschreibt eine unbehandelt progrediente übermäßige Flexionsneigung im PIP (proximalen Interphalangealgelenk). Ist es passiv streckbar, spricht man von einer flexiblen Hammerzehe, ist das Gelenk nicht mehr passiv streckbar von einer rigiden Hammerzehe. Je nach Autor wird zusätzlich eine Überstreckung im DIP (distalen Interphalangealgelenk) gefordert, bei anderen Autoren wird dieser Fall als Mallet-Zehe bezeichnet. In beiden Fällen führt die Hammerzehe zu einer Überstreckung im Zehengrundgelenk (Krallenzehe), weshalb beiden meist zusammen auftreten. Als seltene Form der Hammerzehe den Digitus superductus (crossover Zehe, sich überkreuzende Zehen). Überkreuze der Hallux den zweiten Zehen, spricht man von einer Reiterzehe (digitus secundus superductus). Ein bestehender Hallux valgus erfordert durch seine verminderte Fähigkeit zur Kraftübertragung von den Kleinzehen mehr Flexionskraft, was zur Kontraktur führen kann.

Ursache

  1. Kontraktur bzw. Dysbalance der relevanten Muskualatur

Prädisponierend

– Verhalten

  1. Bewegungsmangel, Narowuse
  2. inadäquates Schuhwerk, bestehende Fußdeformitäten
  3. Tanzen
  4. Abrollen des Fußes beim Gehen und Laufen mit flektierter Stellung der Zehen

Bewegungsapparat

  1. RA
  2. Hallux valgus
  3. Krallelzehe
  4. Ballenhohlfuß (von plantar gesehen stark konkaves Quergewölbe)
  5. Hohlfuß
  6. Spreizfuss

– gesundheitliche Faktoren / Erkrankungen

  1. Kompartmentsyndrom
  2. Poliomyelitis
  3. Übergewicht
  4. neuromuskuläre Erkrankungen (spastische Lähmungen, Friedreich-Ataxie)

Diagnose

  1. Inspektion
  2. Push-Up-Test

Symptome

  1. Anfangs asymptomatisch, später entstehen Druckstellen und Beschwerden bei längeren Wegstrecken oder beim Sport, die meist nachts wieder verschwinden. An den Druckstellen bildet sich im Laufe der Zeit Hornhaut aus.
  2. dorsale Druckstellen, Schwielen und Blasen, plantare Hornhaut und Hühneraugen

Komplikationen

  1. ulcus (offene Stelle, bedingt durch Reibung) mit Infektionsneigung. Vorsicht bei Diabetikern!

Therapie

  1. Barfußgehen
  2. PT
  3. Training der relevanten Muskulatur
  4. Schuhwerk mit ausreichend Freiraum
  5. Einlagen
  6. nur bei rigider Hammerzehe: OP