pathologie: bouchard-arthrose

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Definition

Idiopathische Arthrose der Fingermittelgelenke (PIP) mit Ausbildung von Bouchard-Knoten (harte knöcherne Verdickungen) meist mit postmenopausalem Beginn. Sie betrifft isoliert mehrere PIP und beginnt mit Bewegungsschmerz, der von der Belastung abhängig ist. Es zeigt sich ein Anlaufschmerz, später kommen Bewegungseinschränkungen und als Spätsymptome Nacht- oder Ruheschmerz hinzu. Der Schmerz kann vom dumpf bis stechend reichen. Auch eine Wetterfühligkeit wird beobachtet. Entzündliche Phasen vermindern die Beweglichkeit. Später zeigen sich die typischen Bouchard-Knoten und es stellen sich oft Achsenfehlstellungen ein. Im Gegensatz zur Heberden-Arthrose beginnt die Bouchard-Arthrose meist nichtentzündlich. Bis zu 1/5 älterer Menschen sind betroffen.

Ursache

  1. idiopathisch, vermutlich genetisch disponiert

Prädisponierend

  1. familiäre Disposition
  2. diskutiert werden: manuelle Tätigkeiten, Sport

Diagnose

  1. Röntgen: Gelenkspaltverschmälerung
  2. später Achsenfehlstellungen, noch später Osteophyten

Symptome

  1. Frühsymtome: Morgensteifigkeit, Anlaufsteifigkeit; belastungsabhängige Schmerzen
  2. mittleres Stadium: Belastungs- und Postbelastungsschmerz, gegen Abend zunehmende Schmerzen; erste Beweglichkeitseinschränkungen; entzündliche Phasen; Bildung von Bouchard-Knoten
  3. Spätstadium: starke Schmerzen, auch in Ruhe; teils chronische Entzündungen; zunehmende Deformitäten, Achsenabweichungen und Beweglichkeitseinschränkungen, konsekutive Muskelatrophie
  4. Gelenkinstabilität
  5. Bouchard-Knoten

Komplikationen

Therapie

  1. NSAR gegen Schmerz und Entzündungen
  2. Intraartikukläre Cortison-Injektionen
  3. Neurektomie (Durchtrennen der Schmerzfasern)
  4. Ggf. TEP, Arthrodese
  5. Ggf. Röntgenreizbestrahlung
  6. Griffkraft- und Beweglichkeitstraining
  7. Ggf. Prothesen (Silastik, Swanson Spacer, Scharniergelenke, anatomische Oberflächenersatzprothesen, Pyrocarbon), diese zeigen aber in 27,5% postoperative Komplikationen und in 12,5% eine spätere Implantat-Lockerung