yogabuch / knochen / fabella (sesambein)

Die Fabella (auch: Os sesamoideum musculi gastrocnemii) ist ein mit der Sehne des lateralen Ursprungs des Gastrocnemius verbundenes Sesambein auf der Hinterseite des lateralen Condylus des Femur. Damit schützt es die Sehne vor Druckexposition und vergrößert den wirksamen Hebelarm, so daß bei gleicher Muskelkraft im Gelenk ein größeres Moment entsteht. Zuweilen wird die Fabella im Röntgen fälschlicherweise als ein Ossikel interpretiert, jedoch weist sie sich durch eine allseitige Kortikalis als eigenständiger Knochen aus. In einer Studie von 2019 zeigte sich eine Zunahme der Häufigkeit dieser Normvariante von 11% auf 37% in den 100 Jahren von 1918 bis 2018. Die Häufigkeit in den Bevölkerungen wird heute mit 10-30% angegeben. Sie ist in Asien höher und steigt mit dem Lebensalter. In Afrika tritt die Fabella nur selten auf. Die Fabella liegt in 73% in beiden Knien vor. Die Anlage zur Fabella scheint genetisch bedingt zu sein, jedoch prägt sie sich vermutlich durch entsprechende Belastungsreize erst aus, eine bessere Ernährung und ein höheres Körpergewicht scheinen mit dazu beizutragen.
Selten liegen zwei oder drei kleinere Fabellen vor (Fabella bipartita oder tripartita). Bei einigen Tieren, etwa Hunde, Katzen und Altweltaffen liegt beidseitig in den Gastrocnemiusursprüngen eine Fabella vor, beim Menschen ausschließlich lateral.
Die Fabella kann im Röntgen je nach Perspektive verwechselt werden mit einer knöchernen Verschattung in der Sehne des Adduktor magnus oder des medialen Gastrocnemius-Ursprungs sowie des Innenbandes.
Ist die Fabella ausgeprägt und der Körperfettanteil niedrig, kann sie tastbar sein.

Seltener gehen von der Fabella Schmerzen aus, was oft als Fabella-Syndrom (auch: Fabella dolorosa) bezeichnet und entweder konservativ versorgt wird oder durch eine Entfernung der Fabella. Auch Frakturen sind möglich, meist traumatisch bedingt. Absplitterungen kommen zuweilen auch in Zusammenhang mit Supinationstraumata oder Verdrehtraumen des Knies vor. In einigen Fällen kommt es zu einer Kompression des N. peroneus communis durch die Fabella.