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Demenz
Definition
erworbenes chronisches ( mind. 6 Monate) psychiatrisches Syndrom mit Defiziten in kognitiven, sozialen und emotionalen Bereichen und resultierend eingeschränkter Sozial- und Berufskompetenz bei degenerativen und nichtdegenerativen Erkrankungen des Gehirns. Die wenigsten Formen von Demenz sind reversibel, eine Verzögerung ist aber oft möglich. Die häufigste Demenz ist die Alzheimer-Demenz. Zur Diagnosestellung braucht es neben mnestischen Störungen noch eine weitere Störung:
- Aphasie (Störung der Sprache)
- Apraxie (beeinträchtigte motorische Fähigkeiten)
- Agnosie (gestörte Wiedererkennung/Identifikation von Gegenständen)
- Dysexekutives Syndrom: Störung der Exekutivfunktionen (Planen, Organisieren, Sequentialisieren)
ICD F00-F03
Ursache
- Morbus Alzheimer (60% der Demenzen)
- Lewy-Körper-Demenz (20% der Demenzen)
- vaskulär (arteriosklerotisch als Multi-Infarkt-Demenz (MID, vermutlich sind untergegangene 100 g das kritische Hirnvolumen) oder seltener subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie (SAE))
- Chroea Huntington
- Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (seltener)
- Korsakow-Syndrom durch Alkoholmissbrauch (seltener)
- begleitend bei atypischem Morbus Parkinson (hat normalerweise nur Bradyphrenie, also eine Pseudodemenz)
- raumfordernde Prozesse im Gehirn wie Tumoren oder Hämatome
- erworbener Hydrozephalus (pathologische Erweiterung des Liquorraums), möglicherweise reversibel, wenn die Ursache enthällt
- Morbus Pick
- AIDS
- Syphilis Stadium 4 (Neurolues)
- Panarteriitis nodosa
- SLE
- Vit-B12-Mangel
- Epilepsie
- Hyperkalzämie
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- MS
- Intoxikationen
- Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
Symptome
- gestörte Mnestik
- gestörtes Denkvermögen
- gestörte Sprache
- gestörtes Sprechen
- gestörte Motorik
- Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur
- gestörte Orientierung
- beeinträchtigte Entscheidungsfähigkeit
- Veränderung/verminderung der Motivation
- veränderte Affektlage
- keine Bewusstseinstrübung
- keine Einschränkungen der Sinneswahrnehmungen
- Die frühste und oft stärkste Einschränkung ist die der Mnestik, meist beginnend mit dem Kurzzeitgedächtnis („wo hab ich nur den Schlüssel hingelegt??“)
- Im Verlauf der Progrdienz wird aus Störungen der Kurzzeitmnestik auch Verlust vieler im Laufe des Lebens erworbener Kenntnisse und Fähigkeiten, Erinnerungen der Kindheit und Jugend bleiben oft relativ lang erhalten
Therapie
- der Nutzen vieler bislang erhältlichen Medikamente ist wie auch der Nutzen von Gedächtnistraining umstritten
- bei vaskulärer Dememz Antidementiva: Acetylcholinesterasehemmer und Memantin