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Bild: Levator ani im Kontext
Levator ani
Der Levator ani ist eine fast transversal V-förmig von dorsal nach beidseitig ventral verlaufende Muskelplatte, die den Hauptteil des Diaphragma pelvis stellt, der kranialen Schicht des Beckenbodens. Das V spart Öffnungen für Rektum, Vagina (w) und Harnröhre aus. Er kann in mehrere Anteile untergliedert werden:
- Musculus pubococcygeus: zieht von bilateral des Ursprungs des M. puborectalis zu Lig. anococcygeum und Steißbein.
- Musculus puborectalis: Zieht von beidseitig lateral der Symphyse als Schlinge um das Rektum (Junctio anorectalis)
- Musculus iliococcygeus: zieht lateral von Faszie des M. obturatorius internus zum Steißbein.
- Musculus pubovaginalis (Frau)
- Musculus levator prostatae (Mann)
Er dient dem durch Anheben der Flexura sacralis des Mastdarms der Defäkation und ist wichtig für die Stuhl- und Harnkontinenz. Bei Kontraktion erhöht er den erhöht intraabdominellen Druck (Bauchpresse). In Ruhezustand verschließt er mit einem basalen Tonus das Levatortor und trägt zur Kontinenz bei. Bei weiblichen Geschlecht ist der Levator ani stärker von Bindegewebe durchsetzt und die beidseitigen Mm. levatores ani liegen der Vagina an, um deren willkürliche Kontraktion zu ermöglichen. Bemi Mann ist der puborektale Anteil ausgeprägter. Bei seiner Insuffizienz kann es zum Absinken (Descensus) oder sogar Vorfall (Prolaps) der Vagina und auch der Gebärmutter kommen, was durch einen bei vaginalen Geburten nicht selten vorkommenden Abriss des Puborectalis wahrscheinlicher wird. Beckenbodentraining ist eine wichtige konservative Maßnahme dagegen. Reißt der M. levator ani jedoch ab (bei bis zu 30 % der Erstgebärenden), ist er dauerhaft insuffiizent. Eine anerkannte OP-Methode zur Wiederherstellung fehlt bis heute. Bei Männern können Prostataresektionen zu Schäden am Levator ani führen. Zudem können bei beiden Geschlechtern an muskelschwachen Stellen Beckenbodenhernien auftreten.